Zugleich äußerte sie nach Angaben von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm die Hoffnung auf eine rasche Genesung der drei Verletzten.
Die vier Anschlagsopfer gehörten dem Fallschirmjägerbataillon 263 der Saarlandbrigade aus dem rheinland-pfälzischen Zweibrücken an, berichtete Jung. Der «feige, hinterhältige Anschlag» ereignete sich dem Minister zufolge um 9.25 Uhr Ortszeit, als eine Patrouille südlich von Kundus mit acht Fahrzeugen unterwegs gewesen sei. Dabei sei ein geschütztes «Wolf»-Fahrzeug in eine Sprengfalle geraten, nachdem es eine Furt des Kundes-Flusses durchquert habe.
Ausgelöst worden sei die Sprengfalle durch Draht, fügte Jung hinzu. Die drei leicht verletzten Soldaten seien nach erfolgter Erstversorgung durch einen Arzttrupp, der bei der Patrouille mit unterwegs gewesen sei, nach Mazar-i-Sharif geflogen worden und würden dort weiter behandelt.
Eine Reporterin der Hörfunkagentur BLR und Radiodienst, die sich derzeit bei der Bundeswehr in Afghanistan aufhält, sagte der Nachrichtenagentur ddp, bei dem Getöteten handele es sich um einen 29-jährigen Hauptfeldwebel. Wie Jung sprach auch Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) den Angehörigen sein Mitgefühl aus. Er sprach am Rande seiner Sommerreise durch Brandenburg von einem «feigen Anschlag», den er «auf das Schärfste» verurteilte. Ähnlich äußerten sich Grünen-Fraktionschef Fritz Kuhn sowie FDP-Fraktionsvize Birgit Homburger. Auch SPD-Chef Kurt Beck zeigte sich entsetzt über den «perfiden» Anschlag.
Jung räumte ein, dass sich die Sicherheitslage in Afghanistan verschärft habe. Deshalb seien Verstärkungskräfte entsandt worden, zu denen auch die jetzt von dem Anschlag betroffenen Soldaten gehörten. Das Attentat werde die Bundeswehr nicht von der Aufgabe abhalten, eine friedliche Entwicklung in dem Land herbeizuführen. Afghanistan dürfe «nicht wieder zurückfallen zum Ausbildungscamp für den Terrorismus».
Erst vergangene Woche war eine Bundeswehr-Patrouille im Nordosten des Landes beschossen worden. Bei dem anschließenden Schusswechsel wurde einer der Angreifer verwundet. Er starb noch auf dem Weg ins Lazarett. Deutsche Soldaten wurden bei diesem Zwischenfall nicht verletzt.
Vor drei Wochen waren bei einem Angriff auf deutsche Soldaten nahe Kundus zwei Bundeswehrangehörige schwer und einer leicht verletzt worden. Wie der Sprecher des Sanitätsführungskommandos, Axel Zimbdas, am Mittwoch in Koblenz sagte, ist der Gesundheitszustand der beiden Schwerverletzten unverändert. Sie lägen weiterhin auf der Intensivstation des Bundeswehrzentralkrankenhauses und befänden sich nach wie vor in künstlichem Koma.
Es bestehe jedoch Hoffnung, dass einer der beiden gegen Ende der Woche aus dem künstlichen Koma zurückgeholt werden könne, hieß es weiter. Der dritte bei diesem Anschlag verletzte Soldat konnte das Krankenhaus bereits nach einer Woche wieder verlassen.
Bundeswehrsoldat in Afghanistan getötet - Drei Leichtverletzte bei Attentat nahe Kundus
"Feiger, hinterhältiger Anschlag"
Bei dem schwersten Anschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan in diesem Jahr ist am Mittwoch ein Bundeswehrangehöriger ums Leben gekommen. Drei weitere Soldaten wurden bei dem Attentat nahe der nordafghanischen Stadt Kundus leicht verletzt, wie Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) in Berlin sagte. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) reagierte "tief erschüttert" und sprach den Hinterbliebenen im Namen des Kabinetts ihr Beileid aus.
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