Die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth hat unterdessen gegen mehrere Personen Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Untreue eingeleitet. In Folge einer anonymen Anzeige waren am Donnerstag 14 Objekte, darunter auch das Büro der Kirche in Nürnberg, durchsucht worden. Der Finanzchef wurde am Freitag verhaftet. Er soll von 2004 bis 2008 das Vermögen der Kirche als Darlehen an Firmen, an denen er beteiligt war, ausgegeben, auf Konten in Deutschland und der Türkei überwiesen oder bar abgehoben haben. Zudem habe er Kirchenkonten verpfändet.
Der Präses räumte Versäumnisse ein. Nun müsse die Angelegenheit vollständig aufgeklärt werden. Der Kirche mit ihren 10.000 Mitgliedern in Bayern und einem Haushaltsvolumen von 2,5 Millionen Euro stünden einschneidende Sparmaßnahmen bevor. Die Kirchensteuereinnahmen deckten die laufenden Kosten.
Finanzskandal erschüttert evangelisch-reformierte Kirche
(Protestantischer) Glaube schützt vor Abgründen nicht
Die Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern hat ihr gesamtes kirchliches Barvermögen in Höhe von mehr als acht Millionen Euro verloren. Das Geld soll durch den langjährigen Finanzchef Günther H. veruntreut worden sein, sagte Präses Joachim Metten am Freitagnachmittag in Nürnberg. Nach bisherigem Stand fehlten der Kirche neben den 8,2 Millionen Euro Vermögen auch Zinsen in Höhe von etwa 2,7 Millionen Euro. Derzeit sei nicht auszuschließen, dass der Schaden noch größer werde.
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