Schon jetzt reicht die Hilfe schon nicht mehr aus: Tag für Tag sterben noch immer 25.000 Menschen an Hunger. Dennoch fehlen 840 Millionen US-Dollar um die geplanten Hilfsleistungen weiter durchführen zu können.
"Wenn wir nicht mehr Geld haben, dann müssen wir natürlich wie jeder andere Haushalt auch, entscheiden: Gibt man weniger oder versorgt man bestimmte Menschen einfach nicht mehr", sagt Ralf Südhoff. "Das sind sehr harte Entscheidungen, die uns bevorstehen könnten wenn sich die Situation nicht ändert."
Länder, in denen ohnehin schon Armut und wirtschaftliche Probleme vorherrschen, seien automatisch am härtesten von den Konsequenzen des Preisanstiegs betroffen, so Südhoff. "Darunter sind auch Länder, wo Lebensmittel-Importe eine große Rolle spielen, die sich also selbst nicht versorgen können und von Weltmarktpreisen abhängig sind."
Milleniumsziel nicht realisierbar
Bis zum Jahre 2015 soll die Zahl der hungernden Menschen auf der Welt halbiert werden, dass hatte sich das WFP zum Ziel gesetzt. Das werde höchstwahrscheinlich nicht gelingen, erklärt Südhoff. Zu dieser Prognose hätten aber nicht nur die eingeschränkten Mittel beigetragen. Die Zahl der Naturkatastrophen und Bürgerkriege habe die Hungersnot ebenfalls gesteigert.
"All das sind Faktoren, die wir nicht gleichzeitig und schon gar nicht allein als WFP leisten können", so Südhoff. "Es gibt dennoch große Erfolge in einzelnen Ländern. Es ist also nicht so, dass die Hilfe nicht wirken würde.
Das UN-Welternährungs-Programm WFP im domradio über künftige Einschränkungen bei weltweiten Hilfslieferungen
"Es stehen harte Entscheidungen bevor"
Die Preise für Lebensmittel sind im vergangenen Jahr weltweit um 40 Prozent gestiegen. Deswegen droht jetzt eine Einschränkung der Hilfsprogramme des UN-Welternährungsprogramms (WFP). "Unsere Fähigkeit, Menschen zu erreichen, schwindet, während der Bedarf steigt", warnte die WFP-Direktorin Josette Sheeran. Ralf Südhoff, Pressesprecher bei WFP sprach mit domradio über die aktuelle Lage und die möglichen Folgen.
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