Nach einem Bericht der italienischen Tageszeitung "La Stampa" (Montag) verwies er auf Canon 1190 des katholischen Kirchenrechts, der den Verkauf von Reliquien generell verbietet. Außerdem seien die Verehrungsgegenstände von Heiligen und Seligen nur dann als echt anzusehen, wenn eine offizielle kirchliche Bestätigung vorliege, betonte Saraiva Martins.
Padre Pio: 12 Euro
Über das Internetportal ebay werden etwa Heiligenbildchen mit angeblichen Reliquien des von Papst Johannes Paul II.
heiliggesprochenen Wunderheilers Padre Pio zum Preis von zwölf Euro angeboten. Für 27 Euro ist ein Fragment der Tunika der Heiligen Rita zu erwerben. Der Kardinal wies darauf hin, dass nur solche Reliquien echt seien, die über ein entsprechendes Zertifikat verfügten. Wenn sie "falsch benutzt" würden, förderten Reliquien Aberglauben.
Der Präfekt Saraiva Martins hatte sich geäußert, nachdem italienische Internetnutzer Reliquienangebote bei der Online-Auktionsbörse Ebay moniert hatten. Das Unternehmen erklärte unterdessen laut "La Stampa", man habe eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um solche Verkäufe künftig zu verhindern.
Vatikan gegen Reliquien-Verkäufe im Internet
Gotteslästerliches Business
Der Chef der römischen Heiligsprechungskongregation, Kardinal Jose Saraiva Martins, hat den Internet-Handel mit Heiligenreliquien als kirchenrechtlich "absolut unzulässig" verurteilt. Die bei Online-Auktionen angebotenen Knochenstücke und Gewandreste seien meist dubioser Herkunft oder stammten womöglich aus Diebstählen, erklärte der Präfekt der Kongregation dem Bericht zufolge. Er äußerte zudem die Befürchtung, die Reliquien könnten für satanistische Rituale missbraucht werden.
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