Weltzukunftsrat zieht positive Halbjahresbilanz

Ein Rat der Weisen

Der Weltzukunftsrat hat den Erhalt des Weltklimas zum vordringlichsten Ziel seiner globalen Kampagnen erklärt. In dem halben Jahr nach Gründung des World Future Council (WFC) im Mai 2007 in Hamburg seien weltweit zahlreiche Netzwerke entstanden, erklärte WFC-Gründer Jakob von Uexküll am Montag in der Hansestadt. Dabei gehe es vor allem um erneuerbare Energien und deren Einspeisung in die Stromnetze.

 (DR)

Nach den Worten Uexkülls steht der Klimawandel am Anfang einer Kette weiterer drohender Katastrophen. Vernichtete Ernten bedeuteten Armut für die Menschen, die dann zu Umweltflüchtlingen würden, was weitere Konflikte oder gar Kriege heraufbeschwöre. "Wir nutzen internationale Konferenzen aller Art, um gezielt Informationen an Entscheidungsträger zu vermitteln", sagte Uexküll. So sei jetzt auch ein WFC-Büro am Sitz der Europäischen Union in Brüssel eröffnet worden.

"KidsCall-Kampagne"
Bianca Jagger, Vorsitzende des WFC-Lenkungsausschusses, stellte die "KidsCall-Kampagne" vor. Kinder und Jugendliche aus aller Welt sollen in Briefen Politiker auffordern, geeignete Maßnahmen gegen die Umweltzerstörung einzuleiten. "Wir haben diesen Planeten nur von unseren Kindern geliehen", sagte Jagger. Es werde Zeit, auf sie zu hören. Finanzielle Unterstützung erhielt die Kampagne von Beate Weber, WFC-Aktivistin und ehemalige Bürgermeisterin von Heidelberg. Sie stiftete 50.000 Euro, ein Drittel des Deutschen Umweltpreises 2007, den sie Ende Oktober in Aachen für ihren Einsatz für den Klimaschutz erhalten hatte.

Der Weltzukunftsrat
Der Gründer des WFC, Jakob von Uexküll, engagiert sich schon seit Jahrzehnten für die Umwelt. Er saß in den achziger Jahren für die Grünen im Europaparlement und war im Vorstand von Greenpeace. 1980 stiftete er aus seinem Erbe den "Alternativen Nobelpreis".

Im Jahr 2000 hatte Jakob von Uexküll die Idee von einem globalen Rate aus weisen älteren Menschen, Denkern, Pionieren und jungen Führungsfiguren. 2004 trafen sich 21 dieser "Weisen" und bereiteten die Gründung des Weltzukunftrates vor. Im Mai 2007 tagten erstmals alle 50 Mitglieder auf einer Vollversammlung am Hauptsitz in Hamburg. Seitdem hat das Institut seine Arbeit aufgenommen.