"Christen und Kirchen können nicht unberührt bleiben vom derzeitigen Sterben und Leben in Not und Abhängigkeit", so der Berliner Bischof.
In Deutschland sei die Aufmerksamkeit für HIV und Aids stark zurückgegangen, kritisiert Huber. Nach anfänglichen Befürchtungen vor einer massiven Epidemie werde es nun als "die Krankheit der anderen" angesehen. Das sei gerade aus christlicher Perspektive eine falsche Einstellung. Die Kirche stelle eine Gemeinschaft dar, in der sich Gesunde und von HIV und Aids Betroffene "in gleicher Würde akzeptieren und einander in Solidarität unterstützen".
Die Studie "Für ein Leben in Würde", die in der Reihe EKD-Texte erscheint, wurde von der EKD-Kammer für nachhaltige Entwicklung erarbeitet. Sie schildert den derzeitigen Wissensstand über die Krankheit und geht auf gesellschaftspolitische, ökonomische und ethische Fragestellungen ein. Darüber hinaus beschreibt sie, welchen Beitrag die Kirchen leisten könnten. Die Studie mahnt auch eine Auseinandersetzung mit Fragen der sexuellen Orientierung, Drogenabhängigkeit, Armut, sexueller Gewalt sowie mit dem Selbstbestimmungsrecht von Mann und Frau an.
Kirche fordert mehr Anstrengungen im Kampf gegen Aids
"Christen können nicht unberührt bleiben"
Mehr Anstrengungen im Kampf gegen Aids hat die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) gefordert. Die Krankheit sei in vielen Teilen der Welt zur häufigsten Todesursache bei Erwachsenen geworden, heißt es in einer am Donnerstag in Hannover veröffentlichten Studie. Aids mache viele Anstrengungen zur Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in den ärmsten Ländern zunichte, beklagt der EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber.
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