Die jungen Erwachsenen beeindruckte die erstmalige Initiative „ihres" Weihbischofs Dr. Friedhelm Hofmann

400 Firmlinge nahmen die Einladung des Weihbischof an

 (DR)

Ich habe mich gefreut, dass da Ij etwas angeboten wurde, dass die Einladung kam, sich treffen zu können." So wie Martina Eßer aus Neuss-Grefrath dachten beim ersten Treffen von Firmlingen im Kölner Dom viele der jungen Frauen und Männer. Weihbischof Dr. Friedhelm Hofmann lud die Firmlinge des Pastoralbezirks Nord, für den er beauftragt ist, nach Köln ein. Über 4000 junge Menschen hatte er in den vergangenen zwei Jahren in Düsseldorf, Hilden, Mettmann, Ratingen, Langenfeld, Monheim, Dormagen, Grevenbroich, Neuss, Bedburg, Bergheim und anderswo gefilmt. Um ihnen zu zeigen, dass die Kirche sie nicht aus dem Blick verliert, bat er die Firmlinge jetzt zu einem Nachmittag nach Köln. Gut 400 folgten der Einladung - teilweise unterstützten die Pfarrgemeinden und die Firmkatecheten die Anreise, teilweise organisierten die jungen Gefirmten die Fahrt allein, so wie der 15-jährige Lars Busch aus Dormagen-Stürzelberg. „Ich habe noch niemals an einer Messe im Dom teilgenommen" - da kam die Einladung des Kölner Weihbischofs für Lars Busch gerade recht. Auf dem Programm stand vorder Messfeier im Kölner Dom die Möglichkeit zur Besichtigung kirchlicher Einrichtungen. Die jungen Menschen konnten auswählen zwischen einer Dombesichtigung, dem Besuch des Domforums, der Ausgrabungen unter dem Dom, einem Gang über die Domdächer, dem Besuch der Dommusik, des Domradios, der Dombauhütte, der Glaswerkstätten am Dom, des Diözesanmuseums, des Priesterseminars, des Generalvikariats oder des Zentrums für Berufe der Kirche. Die Ausgrabungen unter dem Dom und der Gang über die Domdächer waren bei den Gästen besonders beliebt. Über die Dächer führte der Weihbischof persönlich. „Man denkt gar nicht, dass die Kuppeln so riesig sind", war die 15-jährige Lara Jansing aus Düsseldorf beeindruckt, „es ist ein riesiges Bauwerk da oben." Aber auch die anderen Programmpunkte hatten ihre Reize, zum Beispiel im Domradio mitzuerleben, wie eine Sendung vorbereitet wird oder sich im Zentrum für Berufe der Kirche darüber zu unterhalten, wie und wo heute über kirchliche Aufgaben geredet wird.
Zur Messfeier trafen sich die jungen Erwachsenen gemeinsam im Dom. Weihbischof Hofmann verstand die rege Annahme der Einladung einerseits als Interesse die Mitgefirmten wieder zu sehen andererseits aber auch als Frage der jungen Menschen „welchen Weg können wir denn gehen, was ist denn unser Ziel?" „Der Kölner Dom gehört heute Nachmittag euch allen", rief er ihnen zu. Der Dom sei ein Abglanz des Himmels auf Erden - er stände als Symbol, dass „der Himmel ist unter uns gegenwärtig", erklärte Hofmann. Gott schaue auf den einzelnen, nicht auf die Masse. Deshalb sei jeder einzelne für die Zukunft unverzichtbar.
Das Programm schloss mit einem gemeinsamen Abendessen im Kölner Maternushaus. Bei Gulaschsuppe, Brötchen und Brezeln sowie alkoholfreien Getränken war Gelegenheit sich untereinander und mit dem Weihbischof zu unterhalten. Thomas Venzke aus Monheim-Baumberg beispielsweise kam auch nach Köln, um die Gruppe und die Katecheten wieder zu sehen. Und für die 16-jährige Jessica Rick aus Neuss-Grimlinghausen gingen an diesem Tag zwei von drei Wünschen in Erfüllung: Einmal oben auf dem Dom zu gehen und eine Messe im Dom zu feiern. Leider bleibt ihr dritter Wunsch noch unerfüllt: „Einmal eine Messe im Dom zu dienen", wünscht sich Jessica Rick. „Ich war schon dreimal im Dom, aber noch nie habe ich soviel gelernt wie heute", lautete dasTages-Resümeedes 17-jährigen Hanno Lemoine aus Düsseldorf.
Viele mitgereiste Katecheten und Geistliche wünschten sich, dass ein solcher Tag wiederholt werde. Weihbischof Hofmann vermittelte den Jugendlichen in seinen Gesprächen immer wieder, dass die Kirche sie nicht aus dem Blick verliert. „Die jungen Menschen müssen sehen, welche Rolle der Glaube in der Welt hat", betonte er. So regte Lara Jansing im Gespräch mit ihm vergleichbare unregelmäßige Treffen auch mit den Firmlingen ihres Firmkurses in der Pfarrgemeinde an. „Den Jugendlichen wird zu wenig Mut gemacht", bedauerte sie. Deshalb fand auch sie die Initiative des Weihbischofs „ganz toll".
BERNHARD RASPELS