Vor 62 Jahren, am 27. Januar 1945, war das Konzentrationslager Auschwitz von den Truppen der Roten Armee befreit worden. "Auschwitz ist der größte Friedhof der Menschheit", heißt es in der Erklärung, die Zentralratspräsidentin Charlotte Knobloch und ihre Stellvertreter Salomon Korn und Dieter Graumann unterzeichneten: "Im Nebenlager Birkenau wurden mehr als 1.000.000 Menschen systematisch vergast." In den Gaskammern von Auschwitz wurden täglich mehr als 6.000 Männer, Frauen und Kinder ermordet, erinnert der Zentralrat.
Der iranische Präsident habe die systematische Ermorderung von Millionen Juden mehrfach geleugnet, er rufe zur Vernichtung des UN-Mitgliedstaates Israel auf und treibe die nukleare Aufrüstung des Iran voran. An die Bundesregierung und die "europäische Wertegemeinschaft" appelliert der Zentralrat daher, "keine Kompromisse bei Atomwaffen für den Iran" einzugehen und nicht zuzulassen, dass das Existenzrecht Israels angezweifelt werde.
"Menschenrechte gehen vor Wirtschaftsinteressen", heißt es weiter in der Erklärung. Die politische Opposition im Iran müsse unterstützt werden. Die europäischen Staaten rief der Zentralrat zudem auf, in der Iranpolitik mit einer Stimme zu sprechen.
Die Anzeige erschien in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", in der "Süddeutschen Zeitung" und in der "Welt". Unter dem Dach des Zentralrats sind 23 jüdische Landesverbände in Deutschland mit insgesamt 105.000 Mitgliedern organisiert.
Zentralrat der Juden: Ahmadinedschad bedroht Israel und die Welt
"Menschenrechte gehen vor Wirtschaftsinteressen"
Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat Europa zu einer unnachgiebigen Linie gegenüber dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad aufgerufen. Ahmadinedschad, der den Holocaust leugnet und die Vernichtung Israel fordert, sei eine Bedrohung nicht nur für den Nahen Osten, sondern für die ganze Welt, erklärte der Zentralrat in einer Anzeige, die am Samstag, dem Holocaustgedenktag, in mehreren überregionalen Zeitungen erschien. Das Existenzrecht Israels dürfe nicht in Fragen gestellt werden.
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