Emmaus-Gemeinschaften

Stichwort

Die vom verstorbenen Abbe Pierre gegründeten Emmaus-Gemeinschaften gibt es seit 1954. Vor der Eintragung ins Vereinregister hatte der Ordensmann aber bereits 1949 ein Haus erworben, um Obdachlosen eine Unterkunft zu gewähren. Weitere Unterkünfte für Nichtsesshafte folgten. Kurz vor der Vereinsgründung 1954 richtete Abbe Pierre einen eindringlichen und massenhaft befolgten Rundfunkappell an die Franzosen, angesichts des harten Winters für Obdachlose zu spenden.

 (DR)

Organisationen in 47 Staaten
Nach Angaben der Organisation leben derzeit in den etwa 250 Gemeinschaften von Emmaus-Frankreich rund 4.000 Mitglieder. Zu den nationalen Strukturen von Emmaus gehören inzwischen auch Wiedereingliederungs-Werkstätten für Langzeitarbeitslose, Wohnungsbaugenossenschaften und Vereine zur Familienhilfe.

Die Emmaus-Bewegung strahlte rasch in andere Länder aus. Bereits Ende der 50er Jahre gab es erste Gemeinschaften in Lateinamerika, Kanada, den USA und im Nahen Osten. In Deutschland entstand die erste Emmaus-Gemeinschaft 1959 in Köln. Inzwischen gibt es nach Angaben von Emmaus International mehr als 320 Kommunitäten in 39 Staaten. Hinzu kommen rund 120 Organisationen in 47 Staaten, die mit der Emmaus-Gemeinschaft verbunden sind.

Alle Organisationen sind in der Armutsbekämpfung tätig. Neben der Hilfe für Obdachlose gehören dazu Kleider- und Rohstoff-Sammlungen zur Spendengewinnung, vor allem in Entwicklungsländern. Zudem gibt es Alphabetisierungs- und Bildungsangebote sowie Projekte in der Gesundheitsversorgung und der Landwirtschaft.