Berliner Stadtmission erhält viel Zuspruch nach Kältebus-Brandstiftung

Große Welle der Solidarität

Nachdem ein Kältebus zur Versorgung Obdachloser ausgebrannt ist, erlebt die Berliner Stadtmission eine Welle der Solidarität. Sie hätten viele Zuschriften und Hilfsangebote erhalten. Die Polizei ermittelt weiter wegen Brandstiftung.

Kältebusse der Berliner Stadtmission starten in Saison / ©  Britta Pedersen/dpa-Zentralbild (dpa)
Kältebusse der Berliner Stadtmission starten in Saison / © Britta Pedersen/dpa-Zentralbild ( dpa )

Nach der mutmaßlichen Brandstiftung an einem Kältebus der Berliner Stadtmission bekommt der diakonische Sozialträger viel Unterstützung aus der Bevölkerung. 

"Wir sind total geflasht von dieser Welle der Solidarität", sagte Unternehmenssprecher Heiko Linke am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd). 

Viele Zuschriften und Hilfsangebote 

Autovermietungen hätten Ersatzfahrzeuge angeboten, es habe viele Zuschriften und Hilfsangebote gegeben, eine Privatperson habe kurzfristig für Sonntagnacht ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt. Auch viele Spenden für einen neuen Kältebus seien bereits eingegangen. 

Der VW-Crafter war in der Nacht zu Sonntag vollständig ausgebrannt. Die Polizei vermutet Brandstiftung. Ein Zeuge hatte zuvor eine Person an den geparkten Fahrzeugen bemerkt. Durch das Feuer wurde ein weiterer Kältebus leicht beschädigt. Es werde weiter ermittelt, sagte eine Polizeisprecherin am Montag. 

Kältebusse werden über Spenden finanziert

Die von 60 Ehrenamtlichen und zwei Festangestellten betriebenen drei Kältebusse versorgen im Winterhalbjahr obdachlose Menschen auf der Straße mit Schlafsäcken, heißem Tee oder Suppe und bringen sie auf Wunsch auch in Notunterkünfte. 

Im vergangenen Winter wurden so 2.100 Menschen versorgt. Die Busse werden dabei komplett aus Spenden finanziert.

Laut Unternehmenssprecher Linke sind beide Busse aktuell nicht einsetzbar. Der gemeinnützige Träger Gebewo habe als Ersatz kurzfristig einen VW-Bus mit Rollstuhlrampe zur Verfügung gestellt. 

Zudem werde ab Montag vorübergehend ein Ambulanzwagen eingesetzt. Der abgebrannte Bus war eine Spende der Deutsche Bahn Stiftung und kostete mehr als 50.000 Euro.
 

Berliner Kältebus

Seit über 30 Jahren rettet die Kältehilfe der Berliner Stadtmission Leben. Von November bis März finden Menschen ohne Obdach bei uns einen sicheren Schlafplatz, erhalten warme Kleidung, medizinische Hilfe, eine kräftigende Mahlzeit und Mut gebende Gespräche.

Die Arbeit der Berliner Stadtmission steht vor Herausforderungen: Die Kosten steigen und gleichzeitig sind mehr und mehr Menschen auf unsere Hilfsangebote angewiesen. Mit Ihrer Spende stellen Sie sicher, dass die Berliner Stadtmission auch in diesem Winter Menschen in Not helfen.

Eine obdachlose Frau vor einem Kältebus / © Rudolf Wichert (KNA)
Eine obdachlose Frau vor einem Kältebus / © Rudolf Wichert ( KNA )
Quelle:
epd