Autofahren: Schon als Student hat der gebürtige Chicagoer Robert Francis Prevost gerne weite Strecken im Wagen zurückgelegt, etwa zwischen seiner Heimatstadt und der Universität Villanova in Pennsylvania. Als Papst wird Leo XIV. gefahren: im Papamobil oder im Auto, das stets das Vatikan-Kennzeichen SCV-1 trägt. Aber wer weiß: Vielleicht frönt er an freien Tagen (siehe C) in den Albaner Bergen heimlich seiner Leidenschaft fürs schnelle Autofahren?
Brille: trägt der Papst vor allem, wenn er Predigten und Ansprachen verlesen muss. Ansonsten kommt er ohne Sehhilfe aus. Alessandro Spiezia, "Optiker der Päpste", analysierte kürzlich glasklar, dass es sich um eine Gleitsichtbrille handelt. "Euch entgeht wirklich nichts", habe Leo geantwortet. Spiezia hatte schon Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Franziskus als Kunden; Leo zählt bisher noch nicht dazu. Ob er seine schwarze Sonnenbrille noch hat, mit der er zu Studentenzeiten als "Blues Brother" posierte?
Castel Gandolfo: Anders als sein Vorgänger Franziskus nutzt Leo die päpstliche Residenz in den Albaner Bergen als Zweitwohnsitz für Ferien und Kurzaufenthalte. Seinen "freien Dienstag" verbringt er mit Lesen, Schwimmen, Tennisspielen, Beten, Arbeiten. Und vielleicht auch für... siehe A und P.
Deutsch: Neben seiner Muttersprache Englisch spricht er Spanisch als Idiom seiner zweiten Heimat Peru, außerdem Italienisch, Französisch und Portugiesisch. Deutsch paukt er nachts mit Hilfe einer Sprachlern-App - sicher nicht nur, um die Beschlüsse des Reformprojekts Synodaler Weg im Original lesen zu können. Denn, so ein Gerücht: 2027 will er Deutschland besuchen.
Essen: Der Papst sei ein "Allesesser", heißt es. Spätestens seit Peru hat er ein Faible für starkgewürzte Speisen. Ein Restaurant in Chicago kreierte die Pizza "Poperoni", extra scharf. Zum Frühstück isst Leo gerne Müsli, abends kocht er manchmal gemeinsam mit seinem Sekretär, ansonsten gibt's auch mal nur ein Sandwich mit Erdnussbutter.
Fußbekleidung: Weiße (Tennis-)Socken. Diese waren zu besichtigen, als sich Leo beim Besuch der Blauen Moschee in Istanbul vorschriftsgemäß seiner schwarzen Schuhe entledigte. "I only wear White Soxx", sagte er im November vor US-Jugendlichen - mit bewusst doppeldeutiger Betonung - siehe S.
Geschwister: zwei ältere Brüder John und Louis. Mit dem nur ein Jahr älteren John telefoniert Leo angeblich täglich. Die Familie hat französische, italienische, spanische und kreolische Wurzeln. Darin mischen sie wiederum europäische, afrikanische und indigene Einflüsse.
Humor: Der eher zurückhaltend auftretende Papst hat einen Sinn für Situationskomik, berichten Weggefährten. Schenkelklopfer sind nicht sein Ding, aber er macht oft kleine Scherze - gerne über sich selbst.
"If you could read my mind": Den Song des kanadischen Sängers Gordon Lightfoot von 1970 schien Leo im Ohr zu haben, als er Journalisten auf dem Rückflug von Beirut warnte, aus seiner Mimik seine Gedanken erraten zu wollen. Er lese ihre Interpretationen mit Interesse, "aber Sie liegen nicht immer richtig", sagte er lachend.
Jannik Sinner: Der italienische Tennisstar war am 14. Mai der erste Promi, den Leo als Papst empfing. Inzwischen ist seine VIP-Liste lang: Cate Blanchett, Roberto Benigni, Arnold Schwarzenegger, Robert De Niro...
Kino: Seine Lieblingsfilme verriet er kürzlich: "Ist das Leben nicht schön?" von Frank Capra (1946), "Das Leben ist schön" von Roberto Benigni (1997), "The Sound of Music" von Robert Wise (1965) und "Eine ganz normale Familie" (1980), bei dem Robert Redford Regie führte. Vor internationalen Schauspielstars lobte Leo den sozialen und kulturellen Wert des Kinos und des Films.
Laurentius: Von dem französischen Ordensmann (1614-1691) stammt Leos geistliches Lieblingsbuch "Die Vergegenwärtigung Gottes im praktischen Leben". Sein Motto: Man muss in allem auf Gott vertrauen.
Musik: Leo spielt Klavier und trifft auch beim Singen den richtigen Ton. Allein in den letzten Wochen besuchte er Konzerte des kanadischen Popsängers Michael Bublé, des italienischen Stardirigenten Riccardo Muti und der Kinder der päpstlichen Schule in Castel Gandolfo. Leos Credo: Musik kann eine Form der Liebe sein, die zu Gott führt.
Nachtschlaf: derzeit offenbar nicht gut, siehe D und Z. Dennoch steht der disziplinierte Papst vor sechs Uhr morgens auf, verriet Bruder John.
Orden: Schon als junger Mann trat er dem Augustinerorden bei, war für ihn in Peru und zwölf Jahre lang weltweiter Ordensleiter. Bis heute lässt Leo kaum eine Gelegenheit aus, um Worte des Kirchenlehrers Augustinus zu zitieren.
Proton: So heißt der schneeweiße Vollblut-Araber, den Leo im Sommer geschenkt bekam. Als Bischof von Chiclayo in Peru legte er manch unwegsame Strecke auf dem Rücken eines Pferdes zurück. Proton lebt heute in einem Gestüt in Castel Gandolfo.
Queere Katholiken: Dass Leo die kirchliche Sexualmoral nicht ändern will, sieht der katholische LGBTQ-Aktivist James Martin gelassen. Im Gegenteil: Leos Wunsch, dass Menschen einander kennenlernen und respektieren, sei für Betroffene sehr hoffnungsvoll, so der Priester und Journalist nach einem Treffen mit dem Papst.
Reisen: Seine erste Papstreise führte ihn im Spätherbst in die Türkei und den Libanon. Er selbst sprach von Plänen für Afrika. Außerdem wartet der amerikanische Kontinent auf den dort gleich zweifach Verwurzelten. Aber auch Länder wie Spanien führen gute Gründe für einen Papstbesuch an. Andere wünschen sich, dass er seine Friedensmission direkt in der Ukraine oder dem Gazastreifen fortsetzt.
Sport: Der Grad seiner Fitness ist enorm, nicht nur für einen 70-Jährigen. Das bescheinigte ihm schon kurz nach seiner Wahl sein damaliger Fitnesstrainer. Er ist ein geübter Tennisspieler, schwimmt gerne und ist seit Jugendtagen Fan des Chicagoer Baseball-Teams "White Soxx". In Sachen Fußball hegt er Sympathien für das Team von AS Roma.
T-Shirts, Kuscheltiere, Basecaps, Bücher: All das bekommt Leo geschenkt, vor allem, wenn er im Papamobil über den Petersplatz fährt. Dabei kommt es regelmäßig zu rührenden Szenen, wenn er Babys und Kleinkinder segnet.
USA: Land, in dem er geboren und kulturell geprägt wurde. Als "Anti-Trump" hat sich Diplomat Leo - erwartungsgemäß - bisher nur bei einigen Themen gezeigt. Vor allem beim Thema Zuwanderung benennt er Differenzen zum derzeitigen US-Präsidenten klar.
Vogue: Das Modemagazin wählte den Mann in Weiß zu einem der 55 elegantesten Persönlichkeiten 2025. Gelobt wurde unter anderem, dass Leo den päpstlichen Schulterumhang, die rote Mozzetta, wieder nutzt.
Wohnung: Noch logiert Leo XIV. im Gebäude der Glaubensbehörde südlich der Kolonnaden - und damit eigentlich in Italien. Doch seit Monaten wird der Apostolische Palast am Petersplatz renoviert - nach dem zwölfjährigen Leerstand unter Franziskus. In den dann grundsanierten Gemächern plant Leo dem Vernehmen nach auch einen Raum mit Fitnessgeräten.
X: Online-Medien und Soziale Netzwerke wie Twitter/X, Instagram und Co. nutzt Leo schon seit vielen Jahren und auch weiterhin als Papst. Zugleich warnt er häufig vor dem Zeitfresser Social Media.
Generation Y: Leo XIV. kam es zu, den ersten Millennial heiligzusprechen: "Cyberapostel" Carlo Acutis, vor Tausenden Jugendlichen. Dass Leo den richtigen Ton im Umgang mit jungen Leuten trifft, hat er beim Weltjugendtreffen im August in Rom und zuletzt in Beirut bewiesen.
Zeitvertreib: Langweilig ist dem Papst gewiss nicht. Doch neben seinen sportlichen Hobbys liebt er Buchstabenrätsel: "Words with Friends" spielt er nachts, wenn er nicht schlafen kann, so sein Bruder John. Auf sein tägliches "Wordle" verzichtete er selbst vor dem Abflug in die Türkei nicht. Da habe er es in drei Versuchen geschafft, berichtete er stolz.
