So gefährlich ist der Alltag für Christen in Nigeria

Katholiken erinnern an verfolgte Christen weltweit

Am 26. Dezember begeht die katholische Kirche weltweit den Gebetstag für verfolgte und bedrängte Christen. Nigeria steht in diesem Jahr im Fokus. Vor allem im Norden bedrohen Islamisten und Entführer Gemeinden dort immer wieder.

Christen in Nigeria / © ariyo olasunkanmi (shutterstock)
Christen in Nigeria / © ariyo olasunkanmi ( shutterstock )

Die katholische Kirche erinnert am Freitag an das Schicksal verfolgter Christen weltweit. Im Fokus der Gebetsaktion stehen in diesem Jahr besonders Christen im Norden Nigerias, wie der Augsburger Bischof Bertram Meier laut Mitteilung der katholischen Deutschen Bischofskonferenz sagte. Sie seien immer wieder Ziel islamistischer Terroristen.

Der Beauftragte der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit, Thomas Rachel, hatte zuletzt Sorge um die Sicherheit an Weihnachten geäußert. Er sprach von massiven Beeinträchtigungen in der Ausübung der Religionsfreiheit in dem Land. Das westafrikanische Land ist mit mehr als 230 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land des afrikanischen Kontinents. Während im Norden des Landes überwiegend Muslime leben, gehört die Mehrheit der Bevölkerung im Süden des Landes christlichen Konfessionen an.

Massenentführungen vor allem im Norden

Vor allem im Norden Nigerias kommt es immer wieder zu Massenentführungen. Gewaltsame Überfälle und Entführungen, in deren Anschluss hohe Summen an Lösegeld verlangt werden, haben sich zu einer Strategie entwickelt, mit der kriminelle Banden und dschihadistische Gruppen ihre Aktivitäten finanzieren. Zuletzt waren in der Adventszeit wieder mehrfach Christen im Norden des westafrikanischen Landes entführt worden. Ende November wurden mehr als 300 Schüler und Schülerinnen einer christlichen Schule verschleppt, am vergangenen Wochenende kamen die letzten Geiseln nach Anstrengungen der Regierung wieder frei.

Der Gebetstag am 26. Dezember ist Teil der 2003 gegründeten Initiative "Solidarität mit verfolgten und bedrängten Christen in unserer Zeit", mit der die deutschen Bischöfe in den Kirchengemeinden auf die Diskriminierung von Christen aufmerksam machen wollen. Auch heute würden weltweit Christen ihres Glaubens wegen bedrängt und verfolgt, sei es mithilfe von Blasphemiegesetzen wie in Pakistan, Antikonversionsgesetzen wie in Indien oder durch staatliche Drangsalierung und Einengung kirchlicher Handlungsmöglichkeiten wie beispielsweise in China, erklärte Meier.

Quelle:
epd