Jahresrückblick auf die katholische Antwort zur Klimakrise

Umweltmesse, Hoffnungskonferenz und Photovoltaik-Ausbau

Der Schöpfungsbeauftragte des Erzbistums Köln zieht zum Jahresende eine Klimabilanz. Er ist auf den Photovoltaik-Ausbau und biodiversitätsfreundliche Kirchgärten stolz. Und er erklärt, warum Klimaschutz zum christlichen Auftrag gehört.

Autor/in:
Dagmar Peters
Eines der Jahres-Highlights im Vatikan: die internationale Klimakonferenz in Castel Gandolfo mit Papst Leo und Arnold Schwarzenegger im Oktober. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA (KNA)
Eines der Jahres-Highlights im Vatikan: die internationale Klimakonferenz in Castel Gandolfo mit Papst Leo und Arnold Schwarzenegger im Oktober. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani/KNA ( KNA )

DOMRADIO.DE: Was war denn in diesem Jahr in Bezug auf Schöpfungsverwaltung und Kirche los?

Christian Weingarten / © Tobias Fricke (DR)
Christian Weingarten / © Tobias Fricke ( DR )

Christian Weingarten (Umweltbeauftragter im Erzbistum Köln): Relativ viel und überraschenderweise viel Positives. Ich erinnere mich an die erste Messe zur Bewahrung der Schöpfung, die von Papst Leo gefeiert wurde. 

Dann gab es eine große Konferenz, eine Hoffnungskonferenz in Assisi, mit Papst Leo und Arnold Schwarzenegger, an der mehrere hundert Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Aktivistinnen und Aktivisten teilgenommen haben. Sie haben diskutiert, wie wir die "Laudato Si"-Enzyklika von Papst Franziskus umsetzen können. Das sind wirklich positive Signale und das in einer Zeit, in der man das Gefühl bekommt, dass Schöpfungsverantwortung eher in den Hintergrund gerät.

Christian Weingarten

"Schöpfungsverantwortung ist für uns ein ganz wichtiges Thema, das zum Christsein dazugehört."

DOMRADIO.DE: Welche Highlights gab es diesbezüglich im Erzbistum Köln?

Weingarten: Wir haben zum ersten Mal die 1,5-Megawatt-Grenze bei Photovoltaik erreicht. Das ist wirklich viel. Wir haben unheimlich große Anlagen gebaut. Das sieht man auch auf den Dächern. Wir haben begeisterte Menschen, die das umsetzen. Wir haben ein Biodiversitätsprojekt fast zu Ende umgesetzt, bei dem wir in beinahe 60 Kirchengemeinden Gärten umgestaltet und somit schöpfungsfreundlicher gemacht haben.

Die Photovoltaikanlage auf dem Erzbischöflichen Haus ist jetzt in Betrieb.  / © Lehr (Erzbistum Köln)
Die Photovoltaikanlage auf dem Erzbischöflichen Haus ist jetzt in Betrieb. / © Lehr ( Erzbistum Köln )

DOMRADIO.DE: Was steht im kommenden Jahr an?

Weingarten: Im Prinzip das aufrechterhalten, was wir geschafft haben. Zudem wollen wir schauen, wie wir trotz eines gesellschaftlichen Wandels es als Kirche schaffen, politisch so dazustehen und zu sagen: "Ja, Schöpfungsverantwortung ist für uns ein ganz wichtiges Thema, das zum Christsein dazugehört". Und zwar egal, was von außen reinkommt. Wir als Erzbistum Köln gehen als gutes Beispiel voran.

Das Interview führte Dagmar Peters.

Klima- und Umweltschutz in der Kirche

Die Deutsche Bischofskonferenz beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit ökologischen Fragen. Papst Franziskus’ Enzyklika Laudato si’ – Über die Sorge für das gemeinsame Haus hat im Jahr 2015 dem christlichen Auftrag zur Schöpfungsverantwortung auf weltkirchlicher Ebene Aufmerksamkeit verschafft. Daran anschließend hat der Papst im Februar 2020 mit dem Nachsynodalen Apostolischen Schreiben Querida Amazonia die Themen der Enzyklika am Beispiel Amazoniens konkretisiert.

Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko (shutterstock)
Symbolbild Biodiversität, Biene, Artenvielfalt. Natur / © Kateryna Ovcharenko ( shutterstock )
Quelle:
DR

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