Sie warnen zudem vor weiterem Chaos nach dem Ende der Amtszeit des Präsidialen Übergangsrats (CPT) am 7. Februar, wie Vatican News am Freitag meldete. Haiti befindet sich seit Jahren in einer schweren politischen und humanitären Krise und ist fest im Griff krimineller Banden. Für die im März geplanten Wahlen fordern die Bischöfe ein sicheres Umfeld, um demokratische, inklusive und transparente Wahlen zu gewährleisten.
Die künftige Führung Haitis solle Integrität zeigen, Korruption widerstehen und sich für das Gemeinwohl einsetzen.
Es fehlt Stabilität
Gabriele Regio von der italienischen Nichtregierungsorganisation AVSI äußerte unterdessen im Interview von Radio Vatikan Zweifel, ob unter den aktuellen Bedingungen demokratische Wahlen stattfinden können.
Es fehle die dafür nötige Stabilität. Hoffnung setzt Regio in die Aufstockung von Einsatzkräften der UNO im Land, die der Sicherheitsrat jüngst beschlossen hat. Eine neue Einheit mit rund 5.500 Soldaten soll demnach als "Banden-Bekämpfungstruppe" im Einsatz sein. Sie solle die bisherige multinationale Schutzmission unter kenianischer Führung ablösen, deren Mandat im Oktober auslief.
Internationale Unterstützung beim institutionellen Aufbau
Langfristig brauche es in Haiti internationale Unterstützung beim institutionellen Aufbau einer neuen Regierung und der Ausarbeitung "langfristiger staatlicher Entwicklungsprogramme", so Regio, der mehr internationale Aufmerksamkeit für Haiti fordert. Es bedürfe einer langfristigen Vision; denn ein neuer Präsident könne in den nächsten Jahren nicht alleine alle Probleme lösen.
AVSI ist eine in den 1970er Jahren von der katholischen Bewegung "Comunione e Liberazione" in Italien gegründete gemeinnützige NGO. Sie führt seit 1999 Hilfsprogramme für Gewaltopfer, Frauen und Kinder und für landwirtschaftliche Entwicklung in Haiti durch.