Selensky hatte am Montag in London mit Premierminister Keir Starmer, Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron über Friedensbemühungen beraten. Anschließend unterrichtete er die EU-Spitzen und Nato-Generalsekretär Mark Rutte in Brüssel.
Dienstag reiste Selenskyj nach Rom weiter und besuchte Leo XIV. auf dessen Landsitz in Castel Gandolfo. Am Nachmittag stand ein Treffen mit Italiens Regierungschefin Giorgia Meloni auf dem Programm.
Der frühere Papst Franziskus (2013-2025) hatte sich in seiner Amtszeit stets um eine mittlere Position zwischen Moskau und Kiew bemüht. Eine Reise nach Kiew hatte er an die Bedingung geknüpft, dann auch nach Moskau reisen zu wollen. Letzteres erwies sich aber als unmöglich.
Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, fand die Begegnung zwischen dem Papst und dem Präsident am Dienstagmorgen in der Zweitresidenz des Papstes in Castel Gandolfo statt. Im Mittelpunkt des Gesprächs, das nach Angaben von Beobachtern rund 30 Minuten dauerte, habe der Krieg in der Ukraine gestanden, so das Kommuniqué.
Notwendigkeit den Dialog fortzusetzen
Der Papst habe "die Notwendigkeit betont, den Dialog fortzusetzen, und den dringenden Wunsch erneuert, dass die laufenden diplomatischen Initiativen zu einem gerechten und dauerhaften Frieden führen mögen".
Ferner habe man über den Austausch von Kriegsgefangenen und über die Rückkehr von ukrainischen Kindern zu ihren Familien gesprochen. Auf diesen Gebieten ist der Heilige Stuhl seit Jahren mit einigem Erfolg als Vermittler aktiv.
Selenskyj hatte den Papst zuletzt Anfang Juli getroffen. Auch damals hatte Leo XIV. ihn außerhalb des Protokolls in seiner Residenz in den Albaner Bergen bei Rom empfangen. Nach dem Besuch beim Papst waren am Dienstag in Rom Treffen des ukrainischen Präsidenten mit Vertretern der italienischen Regierung und mit Ministerpräsidentin Giorgia Meloni vorgesehen.