Am Sonntag habe ich sie gesehen am Schriftenstand der Kirche: Plakate, Flyer, Lichtertüten, Spendentüten und Gabentüten. Und alle mit derselben Überschrift GLÜCKLICH/T SEIN.
Erst habe ich falsch gelesen und hatte an das bekannte Glücklichsein gedacht. Bis ich Glücklicht sein buchstabiert habe. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr, als durch diese Aktion hier im Erzbistum Paderborn allein mehr als 100.000 Euro Spenden für das WDR "Weihnachtswunder" zusammengekommen sind, ist es in diesem Jahr wieder im Oktober angelaufen. Und mehr als 127.000 Artikel in den gespendeten Gabentüten haben vielen Menschen in der akuten Not geholfen und Freude verbreitet. Und dann haben wir von jedem der Werbedinge etwas mit nach Hause genommen und werden sie füllen: mit einer Geldspende, mit haltbaren Lebensmitteln für Menschen, die es gerade brauchen. Und die dritte Tüte ist ganz anders. Es ist eine Lichtertüte aus Pergament, die man auseinanderfalten, ein Teelicht reinstellen und sie auf die Fensterbank stellen kann. Weil das bedeuten kann, wer ein Glücklicht ist, kann Licht ins Dunkel der Mitmenschen bringen. Es sind sogar zwei Lichtertüten. So kann man gut eine davon selbst behalten und eine zweite zu jemandem hintragen, dem es gerade nicht so gut geht und dem das berühmte kleine Licht ganz viel Helligkeit und Hoffnung ins Leben bringen kann.
Ein Kinderkirchenlied fällt mir dazu auch ein, wo es am Anfang heißt: "Tragt in die Welt nun ein Licht, sagt allen: Fürchtet euch nicht!"
Und in die Welt ein Licht tragen tun all die, die eine Hoffnung haben auf einen Gott, der uns nicht verlässt, auf das Geburtstagsfest seines Sohnes Jesus Christus und auf die vielen, viel kleineren Dinge, die von Freude, Geborgenheit, Hilfe und Hoffnung zeugen, die wir im Innern tragen. Und ganz nebenbei neigt sich das Heilige Jahr der Hoffnung dem Ende zu. Wenn in etwas mehr als vier Wochen am 6. Januar 2026 die Heiligen Pforten in Rom und überall in der Welt geschlossen werden, endet sie nicht: die Möglichkeit, mit der eigenen, noch so kleinen Hoffnung ein GLÜCKLICHT für die Welt zu werden.