Erstes Buch mit Texten von Papst Leo XIV. erschienen

"Die Kraft des Evangeliums"

Bücher über Papst Leo XIV. gibt es schon etliche. Vom neuen Papst selbst geschriebene Werke suchte man bislang vergeblich. Nun erscheint das erste Buch mit Texten von ihm, das Vorwort dafür hat er eigens verfasst.

Papst Leo XIV. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Im Vatikan ist das erste Buch mit Texten von Papst Leo XIV. erschienen. Unter dem italienischen Titel "La forza del Vangelo. La fede cristiana in 10 parole" (Die Kraft des Evangeliums. Der christliche Glaube in 10 Worten) hat der Vatikanverlag LEV das Buch am Donnerstag veröffentlicht.

Der italienische Publizist Lorenzo Fazzini, bei der LEV zuständig für die inhaltliche Linie des Verlags, hat in dem Buch bereits veröffentlichte Papst-Texte zusammengestellt und sie nach zehn Schlüsselwörtern wie Kirche, Frieden, Hoffnung oder Gerechtigkeit geordnet. Das Vorwort hat Leo XIV. eigens für das Buch verfasst. 

Papst Leo XIV. hält ein Apostolisches Schreiben in den Händen aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Konzils-Eklärung "Gravissimum educationis" / © Romano Siciliani (VM)
Papst Leo XIV. hält ein Apostolisches Schreiben in den Händen aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Konzils-Eklärung "Gravissimum educationis" / © Romano Siciliani ( VM )

In seinem Vorwort zitiert der Papst den Kirchenvater Augustinus: "Die Kirche besteht aus allen, die mit ihren Brüdern in Eintracht leben und ihre Nächsten lieben". Daraus folgert er: "Die Christen können und müssen in der heutigen Zeit, die von zahlreichen Kriegen gezeichnet ist, Zeugnis geben von diesem Einklang, dieser Geschwisterlichkeit, dieser Nähe. Dies hängt nicht allein von unseren Kräften ab, sondern ist ein Geschenk von oben."

Kirche als Vorbild der Versöhnung

Die Kirche könne "den Traum einer versöhnten, im Einklang lebenden, befriedeten Menschheit verkörpern", so der Papst. Weiter schreibt er in dem Vorwort: "Wir müssen unserer Welt ins Gesicht sehen: Wir können strukturelle Ungerechtigkeiten - Reiche werden immer reicher und im Gegenzug Arme immer ärmer - nicht länger hinnehmen. 

Hass und Gewalt drohen über die Ufer zu treten und abfallendes Gelände zu überfluten, bis sich die Not unter den Völkern ausbreitet: Der Wille zur Gemeinschaft, das gegenseitige Anerkennen als Geschwister, ist das Gegengift zu jeglichem Extremismus."

Schließlich schreibt Leo XIV.: "Wir können auf unsere Zeit Einfluss nehmen durch unser Zeugnis, durch das Gebet zum Heiligen Geist, auf dass er uns zu mutigen Männern und Frauen eines ansteckenden Friedens mache, die die Gnade Christi aufnehmen und auf der Welt den Duft seiner Nächstenliebe und Barmherzigkeit verbreiten."

Robert Francis Prevost (Papst Leo XIV.)

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Robert Francis Prevost gilt als ein Kardinal der Mitte. Obwohl US-Amerikaner ist der Ordensmann in Rom, der Kurie und der Weltkirche zu Hause. Zuletzt leitete der 69-Jährige die Vatikanbehörde für Bischöfe, quasi die Personalabteilung der katholischen Weltkirche. In dieser Funktion war Prevost in den vergangenen zwei Jahren zuständig für einen Großteil der Bischofsernennungen weltweit.

Papst Leo XIV / ©  Andrew Medichini/AP (dpa)
Papst Leo XIV / © Andrew Medichini/AP ( dpa )
Quelle:
KNA