Weihbischof Steinhäuser sieht im Diakonenamt große Herausforderungen

"Da bin ich kräftig ins Trudeln gekommen"

"Ich wollte nie Diener werden!" Sehr ehrlich hat Weihbischof Rolf Steinhäuser über das Diakonenamt gesprochen. Bei der Weihe von fünf ständigen Diakonen ermunterte er die Kandidaten, Repräsentanten des "dienenden Christus" zu sein.

Weihe der Ständigen Diakone im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti (DR)
Weihe der Ständigen Diakone im Kölner Dom / © Beatrice Tomasetti ( DR )

In seiner Predigt zur Weihe von fünf ständigen Diakonen betonte Weihbischof Steinhäuser, dass der Dienst als Diakon ein Dienst an den Menschen sei, so wie es Jesus vorgelebt habe: "Er, der gekommen ist, nicht sich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen." Die Diakone sollen "Repräsentanten des dienenden Christus" sein und "an ihnen soll erkennbar und sichtbar werden, wie Christus sein Leben gelebt hat."

In der Vorbereitung auf die Predigt zur Diakonenweihe habe er gemerkt, dass er sich selber vor seiner Diakonenweihe weniger als Diener gesehen habe. Und doch sei das Diakonenamt sehr wichtig. 

Weihbischof Steinhäuser zitierte beim festlichen Pontifikalamt im dicht gefüllten Kölner Dom aus dem 1. Johannesbrief: "Meine Kinder, wir wollen nicht mit Wort und Zunge lieben, sondern in Tat und Wahrheit." Steinhäuser erklärte, dass Taten anders sind als Worte: "Worte sind oft Schall und Rauch. Ausdrucksstärker und verlässlicher sind Taten."

Diakone als Anwälte der Armen

Aus der Lesung des Propheten Jesaja zitierte Steinhäuser: "Der Geist Gottes des Herrn ruht auf mir. Er hat mich gesandt, um den Armen frohe Botschaft zu bringen, um die zu heilen, die gebrochenen Herzen sind, um den Gefangenen Freilassung auszurufen und den Gefesselten Befreiung und ein Gnadenjahr des Herren auszurufen." Steinhäuser sagte, das sei eine Botschaft für die Diakone, "Anwälte der Armen in Kirche und Welt zu sein" und "den Armen einen Platz in der Mitte der Kirche zu geben."

Im Evangelium des Pontifikalamtes spricht Jesus über das Doppelgebot der Liebe: "Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken, und deinen Nächsten wie dich selbst." Weihbischof Steinhäuser betonte, dass der Nächste nicht nur die eigenen Leute die eigene Familie sei, sondern "der, der mich braucht, der auf meinem Weg liegt, der leidet, wenn ich ihn einfach liegen lasse."

Glauben, was man verkündet!

Steinhäuser sagte über die zukünftigen Aufgaben der Diakone: "Jedem von euch übergebe ich das Evangeliar mit den Worten: 'Empfange das Evangelium Christi, zu seiner Verkündigung bist du bestellt. Was du liest, ergreife im Glauben, was du glaubst, das verkünde und was du verkündest, erfülle im Leben.‘ Genau darum geht es!"

Durch Handauflegung und Gebet weihte Weihbischof Rolf Steinhäuser nach der Predigt folgende Männer zu Diakonen: Markus Erdmann (St. Nikolaus, Bonn-Kessenich), Christof Hoschek (Schmerzhafte Mutter, Wesseling-Berzdorf), Julius Teders (Herz Jesu, Engelskirchen-Loope), Fernando de la Torre Vega (Sieben Schmerzen Mariens, Kaarst-Holzbüttgen) und Marc Weichhaus (St. Dionysius, Niederkassel-Rheidt)

Musikalisch wurde der Gottesdienst gestaltet von Sängerinnen und Sängern aus den Erwachsenenchören der Pfarreiengemeinschaft Siegmündung, dem Pfarr-Cäcilien-Chor St. Laurentius (Mondorf), dem Pfarr-Cäcilien-Chor St. Dionysius (Rheidt), dem Vocal-Ensemble Siegmündung unter der Leitung von Benedikt Holtbernd sowie der Schola des Erzbischöflichen Diakoneninstituts unter der Leitung von Diakon Rony John. An der Orgel war Simon Botschen.

Das Liedheft zur Feier finden Sie hier!

Ständige Diakone

Der Dienst des Diakons gliedert sich in Caritas, Liturgie und Verkündigung. Der Diakonat war in der abendländischen Kirche bis zum 5. Jahrhundert eine blühende Einrichtung, erlebte aber danach einen langsamen Niedergang, bis er schließlich nur mehr Durchgangsstufe für die Kandidaten zur Priesterweihe wurde. Erst das Zweite Vatikanische Konzil (1962-1965) führte den Beruf des Ständigen Diakons als eigenständige hierarchische Stufe wieder ein. Die Diakonenweihe kann seitdem verheirateten und zölibatär lebenden Männern erteilt werden.

Die Weihe der Ständigen Diakone im Kölner Dom (Archiv) / © Robert Boecker (DR)
Die Weihe der Ständigen Diakone im Kölner Dom (Archiv) / © Robert Boecker ( DR )
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