Glaube half Miss Germany Kira Geiss über Selbstzweifel hinweg

"Ich bin ein geliebtes Kind"

Sie bietet einen privaten Einblick. Miss Germany Kira Geiss spricht über Vorurteile und ihren Weg von einer Essstörung zu mehr Selbstwertgefühl. Die kirchliche Jugendarbeit spielte dabei eine große Rolle und hat ihr Halt gegeben.

Miss Germany Kira Geiss in einer Kirche / © Marijan Murat (dpa)
Miss Germany Kira Geiss in einer Kirche / © Marijan Murat ( dpa )

Christen sind viel "cooler", als sie dachte: Kira Geiss, Miss Germany 2023, hat laut einem Bericht des "Schwarzwälder Boten" beim Ökumenischen Kirchentag im baden-württembergischen Albstadt mit Vorurteilen aufgeräumt. "Ich dachte, christlich zu sein, heiße, in kalten Kirchen zu sitzen, zu beten und immer nur Beige zu tragen." Heute trage sie selbst gerne Beige, und drei der zuvor für "uncool" gehaltenen Christinnen seien ihre besten Freundinnen.

"Eine Frau ist mehr als ihr Körper"

Geiss, die inzwischen als Redakteurin arbeitet, erklärte, die kirchliche Jugendarbeit habe ihr Halt gegeben. Aus ihrer Sicht helfe es jungen Menschen, eine Struktur zu erleben. Jugendarbeit solle deshalb so gestaltet sein, "dass Glaube darin vorkommt - aber nicht so, dass er eine Wand bildet, gegen die man läuft". Zu den Angeboten, die sie selbst gestalte, gehörten ein "Speeddating" mit Personen aus der Bibel und ein Escape-Game zum Thema "Die sieben Plagen". Darin müssten die Jugendlichen Aufgaben lösen, um die Plagen loszuwerden.

Miss Germany 2023 Kira Geiss (2. v. l.) mit den Juroren Nicolas Puschmann, Bruce Darnell und Jurorin Ruth Moschner / © Philipp von Ditfurth (dpa)
Miss Germany 2023 Kira Geiss (2. v. l.) mit den Juroren Nicolas Puschmann, Bruce Darnell und Jurorin Ruth Moschner / © Philipp von Ditfurth ( dpa )

Auch beim Thema Selbstwahrnehmung habe der Glaube ihr geholfen, sagte Geiss. "Meinen Körper fand ich richtig hässlich", erinnert sich die 23-Jährige an ihre von Essstörungen geprägte Teenager-Zeit. "Heute, da ich mit Jesus unterwegs bin, weiß ich, dass ich geliebtes Kind bin." Sie wolle zeigen, dass eine Frau mehr als ihr Körper sei. "Was schön ist, sollte nicht eine Jury entscheiden. Sobald Menschen auf ihr Aussehen, Alter, ihre Herkunft reduziert werden, schwächt das ihre Botschaft, ihre Persönlichkeit."

Sie selbst wolle nach einem langen Prozess ihren Namen und ihren Körper nicht dafür benutzen, "ungesunde Bilder in die Köpfe junger Menschen einzupflanzen". Dabei geholfen habe ihr, zu merken, wie viel in der Glamourwelt retuschiert werde.

Quelle:
KNA