"Dieses Leben ist die einzige Chance", sagte Bischof Georg Bätzing in seiner Predigt am Sonntag in Limburg. Das bedeute aber nicht, die Lebenszeit in purem Hedonismus auszukosten, erklärte Bätzing weiter.
Es gelte, "hier und jetzt sinnerfüllt zu leben". Die Vorstellung, sterben zu müssen, habe zwar etwas Bedrückendes. Der Bischof warf jedoch die Frage auf, ob die Vorstellung, nie sterben zu müssen, nicht noch bedrückender sei: "Warum sollte dann ein Tag es wert sein, morgens früh aufzustehen und ihn anzupacken, wenn es einfach ewig so weiterginge?"
Erstes Jahrgedächtnis für Bischof Kamphaus
Im Gottesdienst feierte Bätzing auch das erste Jahrgedächtnis für den verstorbenen Bischof Dr. Franz Kamphaus. In seiner Predigt zitierte er aus dem Buch "Der Unbekannte aus Nazaret" von Kamphaus:
"'Unvergessen', sagen wir oft, und wir schreiben es, und schließlich meißeln wir es in den Grabstein ein: 'Unvergessen!' Ein großes Wort. Zu groß für uns, oder? Wir wissen doch, wie vergesslich wir sind und es mit zunehmendem Alter immer mehr werden. Unser Gedächtnis lässt nach.
Was wären die Toten, wenn sie wirklich nur in unserem Gedächtnis und von unserer Erinnerung lebten? Unvergessen – das kann nur einer sagen: Gott! Er vergisst die Toten nicht, er hält sie in seinem Gedächtnis lebendig."