Bischof Bätzing ruft an Allerseelen zu einem Leben mit Sinn auf

"Dieses Leben ist die einzige Chance"

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, hat dazu aufgerufen, das Leben mit Sinn zu erfüllen. Dazu appellierte er in seiner Predigt an Allerseelen.

Allerheiligen auf dem Friedhof / © Beatrice Tomasetti (DR)
Allerheiligen auf dem Friedhof / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Dieses Leben ist die einzige Chance", sagte Bischof Georg Bätzing in seiner Predigt am Sonntag in Limburg. Das bedeute aber nicht, die Lebenszeit in purem Hedonismus auszukosten, erklärte Bätzing weiter. 

Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) / © Julia Steinbrecht (KNA)
Georg Bätzing, Bischof von Limburg und Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Es gelte, "hier und jetzt sinnerfüllt zu leben". Die Vorstellung, sterben zu müssen, habe zwar etwas Bedrückendes. Der Bischof warf jedoch die Frage auf, ob die Vorstellung, nie sterben zu müssen, nicht noch bedrückender sei: "Warum sollte dann ein Tag es wert sein, morgens früh aufzustehen und ihn anzupacken, wenn es einfach ewig so weiterginge?"

Erstes Jahrgedächtnis für Bischof Kamphaus

Im Gottesdienst feierte Bätzing auch das erste Jahrgedächtnis für den verstorbenen Bischof Dr. Franz Kamphaus. In seiner Predigt zitierte er aus dem Buch "Der Unbekannte aus Nazaret" von Kamphaus: 

Bischof Franz Kamphaus (KNA)
Bischof Franz Kamphaus / ( KNA )

"'Unvergessen', sagen wir oft, und wir schreiben es, und schließlich meißeln wir es in den Grabstein ein: 'Unvergessen!' Ein großes Wort. Zu groß für uns, oder? Wir wissen doch, wie vergesslich wir sind und es mit zunehmendem Alter immer mehr werden. Unser Gedächtnis lässt nach. 

Was wären die Toten, wenn sie wirklich nur in unserem Gedächtnis und von unserer Erinnerung lebten? Unvergessen – das kann nur einer sagen: Gott! Er vergisst die Toten nicht, er hält sie in seinem Gedächtnis lebendig."

Allerheiligen und Allerseelen

An Allerheiligen gedenken Katholikinnen und Katholiken der Verstorbenen. Ursprünglich war der 1. November jedoch kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein Fest für alle - auch die unbekannten - Heiligen. Eigentlicher Totengedenktag ist der 2. November, das Fest Allerseelen. Doch da Allerheiligen in einigen Ländern Feiertag ist, hat es sich durchgesetzt, an diesem Tag schon die Friedhöfe zu besuchen und die Gräber zu segnen.

Symbolbild Kerzenlicht / © Bobby Stevens Photo (shutterstock)
Symbolbild Kerzenlicht / © Bobby Stevens Photo ( shutterstock )
Quelle:
DBK , epd