Erzbistum Paderborn erzielt 83 Millionen Euro Überschuss

Finanzbericht vorgestellt

Dem Erzbistum Paderborn geht es finanziell gut. Die Spielräume werden allerdings aufgrund sinkender Mitgliederzahlen enger, wie der aktuelle Finanzbericht für 2024 zeigt. Darin stellt die Erzdiözese vor, wofür sie ihr Geld einsetzt.

Blick auf den Paderborner Dom  / © Borisb17 (shutterstock)
Blick auf den Paderborner Dom / © Borisb17 ( shutterstock )

Noch ist die finanzielle Lage des katholischen Erzbistums Paderborn solide. Allerdings machen auch dort sinkende Mitgliederzahlen die Spielräume enger, wie es in dem am Donnerstag veröffentlichten Finanzbericht der Erzdiözese für 2024 heißt. Die Mitgliederzahlen sanken im vergangenen Jahr leicht um 17.180 auf 1,29 Millionen Katholiken. Die Kirchensteuereinnahmen gingen ebenfalls leicht um 0,75 Prozent auf 420,5 Millionen Euro nach unten.

Insgesamt nahm die Erzdiözese im vergangenen Jahr 564 Millionen Euro ein. Davon gab sie 202 Millionen als Zuschüsse an Kirchengemeinden und -verbände ab, die Personalkosten betrugen 189 Millionen. Die Aufwendungen für sonstige Aufgaben betrugen 91 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss fiel mit 83 Millionen Euro knapp zehn Prozent niedriger aus als 2023. Im Schnitt gab die Erzdiözese laut eigenen Angaben täglich 1,3 Millionen Euro für Seelsorge, Bildung und Karitatives aus.

Überschuss für zusätzliche Förderungen

Als wohl einziges katholisches Bistum in Deutschland nutze Paderborn seine Bilanzüberschüsse regelmäßig für zusätzliche Fördermaßnahmen, betonte der Bereichsleiter Finanzen, Volker Mauß. Andere Bistümer hätten entweder keine Überschüsse oder steckten diese direkt in ihre Rücklagen. In Paderborn hingegen gingen vom Überschuss rund 42,5 Millionen Euro zusätzlicher Mittel an Kirchengemeinden (22,4 Millionen), Kitas (7,8 Millionen), Caritas (7,3 Millionen) und den ökologischen Umbau von Immobilien (5 Millionen).

Darüber hinaus verfügt die Erzdiözese über einen Spezialfonds von zuletzt gut 13 Millionen Euro. Damit sollen stärkere Schwankungen ausgeglichen werden, um Einrichtungen nicht unnötig zu belasten. Das Bistum befindet sich derzeit in einem Transformationsprozess, in dem Gemeinden und Einrichtungen über ihre künftige Form und Ausrichtung entscheiden.

Personalstand konstant, Klerikerzahl wird sich halbieren

Wenn auch die Zahl der Kleriker sinkt - bis 2040 wird sich ihre Zahl halbieren -, so ist die Zahl der Beschäftigten mit etwa 2.750 Personen seit Jahren auf gleichbleibendem Niveau. Von ihnen waren zuletzt 56 Prozent Frauen und 44 Prozent Männer. Sechs von zehn weiblichen Angestellten arbeiteten in Teilzeit. Auch wenn die Gehaltskosten um 4,8 Millionen Euro wuchsen, sanken die Personalkosten insgesamt um die gleiche Summe. Gestiegene Zinseinnahmen verringerten den Aufwand für Pensionsfonds um 9,6 Millionen.

Insgesamt stieg die Bilanzsumme des Erzbistums von 4,94 Milliarden auf 4,99 Milliarden Euro. Der Erzbischöfliche Stuhl von Paderborn, der jährlich einen eigenen Finanzbericht vorlegt und als vermögendster Deutschlands gilt, ist eine vom Erzbistum getrennte Institution. Die Erträge seiner sieben Stiftungen fließen nicht in den Bistumshaushalt.

Erzbistum Paderborn

Rund 4,8 Millionen Menschen leben im Erzbistum Paderborn, davon sind gut 1,3 Millionen katholisch. Das Erzbistum gliedert sich in 19 Dekanate mit 603 Pfarrgemeinden in 107 Seelsorgeeinheiten (Pastorale Räume / Pastoralverbünde / Gesamtpfarreien). 

Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen (dpa)
Erzbistum Paderborn / © Bernd Thissen ( dpa )
Quelle:
KNA