Religionsvertreter appellieren in Rom für Frieden und Versöhnung

Gemeinsames Friedensgebet

Auf gleich zwei Großveranstaltungen in Rom wollen Vertreter verschiedener Religionen um Frieden und Versöhnung werben. An den Gebeten und Appellen in Vatikan und Kolosseum wird sich auch Papst Leo XIV. beteiligen.

Archiv: Friedensgebet im Oktober 2022 im Kolosseum in Rom, während des internationalen Weltfriedenstreffens der katholischen Gemeinschaft Sant Egidio / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (VM)
Archiv: Friedensgebet im Oktober 2022 im Kolosseum in Rom, während des internationalen Weltfriedenstreffens der katholischen Gemeinschaft Sant Egidio / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( VM )

Rund 80 führende Vertreter verschiedener Religionen wollen an diesem Dienstagabend im Vatikan gemeinsam zu Frieden, Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit aufrufen. Anlass der großen Zusammenkunft in der Audienzhalle ist der 60. Jahrestag der Erklärung "Nostra aetate" des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965). Erstmals offiziell erkannte die katholische Kirche in diesem Dokument andere Religionen als positiv an.

Vertreter verschiedener Religionen 

Teilnehmen werden führende Persönlichkeiten unter anderem des Judentums, des Islams, des Hinduismus, des Buddhismus und traditioneller afrikanischer Religionen. Sie treffen zusammen mit Vertretern des Vatikans, der Politik und der Wissenschaft. Höhepunkt der Veranstaltung ist laut Vatikan eine Ansprache von Papst Leo XIV., gefolgt von einem Moment des stillen Gebets für den Frieden.

Friedensgebet im Kolosseum

Bereits am Nachmittag werden Vertreter von Weltreligionen im römischen Kolosseum für den Frieden beten. Bei der Veranstaltung im Rahmen des Friedenstreffens der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio wird Leo XIV. ebenfalls sprechen. An der Generalaudienz mit dem Papst am Mittwoch sollen ebenfalls Vertreter verschiedener Religionen teilnehmen.

Vor 60 Jahren begann mit "Nostra aetate" eine neue Epoche

Christen, Juden und Muslime in respektvollem Dialog - jahrhundertelang schien das undenkbar. Verfolgung, Kriege und gegenseitige Diffamierung prägten ihr Verhältnis von Anfang an. Vor 60 Jahren machte die katholische Kirche einen entscheidenden Schritt aus diesem Teufelskreis. Mit der Erklärung "Nostra aetate" (In unserer Zeit), die Papst Paul VI. am 28. Oktober 1965 kurz vor Ende des Zweiten Vatikanischen Konzils verkündete, reichte sie auch anderen Glaubensgemeinschaften die Hand.

Ahmad al-Tayyeb (l.), Großscheich der al-Azhar-Universität, und Papst Franziskus am 4. Februar 2019 während eines interreligiösen Treffens in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate). / © Paul Haring  (KNA)
Ahmad al-Tayyeb (l.), Großscheich der al-Azhar-Universität, und Papst Franziskus am 4. Februar 2019 während eines interreligiösen Treffens in Abu Dhabi (Vereinigte Arabische Emirate). / © Paul Haring ( KNA )
Quelle:
KNA