Ein Priester im Bistum Trier darf wegen Missbrauchsvorwürfen nicht weiter in seinem Amt tätig sein. Aufgrund neuer Erkenntnisse habe Bischof Stephan Ackermann diese Maßnahme ergriffen, erklärte das katholische Bistum am Freitag in Trier. Der Geistliche sei "bis auf Weiteres von seinen Tätigkeiten in einer Pfarrei" freigestellt und dürfe keinen priesterlichen Dienst ausüben.
Grund sind den Angaben entsprechend Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs einer zum Zeitpunkt der mutmaßlichen Tat minderjährigen Person. Diese seien der Staatsanwaltschaft gemeldet worden, die ihre Ermittlungen allerdings eingestellt habe.
Das Bistum verweist in dem Fall auf die Unschuldsvermutung. Daher sei die getroffene Maßnahme nicht als Vorverurteilung zu verstehen. Das Seelsorgeteam sowie die ehrenamtlichen Gremien der betroffenen Pfarrei seien informiert. Das Vorgehen entspreche der Interventionsordnung und diene der Prävention.
Staatsanwaltschaft stellt Ermittlungen ein
Erstmals waren laut Bistum im Jahr 2015 Vorwürfe gegen den Priester erhoben worden. 2024 wurde die Angelegenheit auf Basis zusätzlicher Erkenntnisse erneut bei der Staatsanwaltschaft Koblenz vorgetragen. Die stellte ihre Ermittlungen jedoch ein.
Daraufhin wurde eine kirchenrechtliche Voruntersuchung wieder aufgenommen. Aufgrund dort gewonnener neuer Erkenntnisse habe Bischof Ackermann nun die Freistellung veranlasst.