UN bestürzt über Anschlag auf Moschee im Sudan

Viele Tote

Bei einem Angriff der RSF-Miliz auf das Flüchtlingslager Abu Shouk nahe der Stadt Faschir im Sudan sind offenbar mehrere Dutzend Menschen während des Freitagsgebets getötet worden. Die Vereinten Nationen im Sudan äußern sich bestürzt.

Viele Menschen im Sudan hungern / © Uncredited (dpa)
Viele Menschen im Sudan hungern / © Uncredited ( dpa )

Bei einem Angriff der sudanesischen RSF-Miliz auf ein Flüchtlingslager Abu Shouk nahe der Stadt Faschir sind offenbar mehrere Dutzend Menschen getötet worden. Berichten zufolge traf eine Drohne eine Moschee in dem Camp während des muslimischen Freitagsgebets.

Die humanitäre Koordinatorin der Vereinten Nationen im Sudan, Denise Brown, äußerte sich bestürzt. Das Völkerrecht fordere, dass Moscheen und Betende vor Kampfhandlungen geschützt bleiben. Es sei auch ein Kriegsverbrechen, "vorsätzlich Angriffe auf Gebäude durchzuführen, die religiösen Zwecken gewidmet sind". Der Vorfall müsse untersucht werden, so Brown; die Verantwortlichen seien zur Rechenschaft zu ziehen.

Das Flüchtlingslager Abu Shouk wurde in der Vergangenheit mehrfach Ziel von Angriffen der RSF-Miliz, die seit April 2023 mit Regierungstruppen um die Macht im Sudan kämpft. Die Provinzhauptstadt Faschir gilt als letzte Bastion der regulären Armee im Bundesstaat Nord-Darfur.

Katholische Kirche im Südsudan

Etwa drei Viertel der Südsudanesen sind Christen. Katholiken sind die mitgliederstärkste Kirche im Südsudan mit knapp der Hälfte aller Getauften. Die Mehrheit der Protestanten sind Anglikaner (Episcopal Church) und Presbyterianer.

Die ersten Christen im Gebiet des heutigen Südsudan gab es schon im 5. Jahrhundert im damaligen Königreich Nubien. Sie wurden allerdings durch die Ausbreitung des Islam ab 640 weitgehend zurückgedrängt.

Flagge Südsudan / © Jiri Flogel (shutterstock)
Quelle:
KNA