Wenige Tage vor dem Start des Berufungsverfahrens im sogenannten Londoner Immobilienskandal des Vatikans hat Papst Leo XIV. einen Ortstermin absolviert. Wie die Leitung (Präfektur) des Päpstlichen Hauses am Donnerstag mitteilte, besuchte der Papst persönlich die neue Gerichts-Aula im Apostolischen Palast. Sie befindet sich in Räumlichkeiten, die im 20. Jahrhundert für Versammlungen der Bischofssynode genutzt wurden.
Das Berufungsverfahren hatte unter anderen der italienische Kurienkardinal Angelo Becciu (77) angestrengt. Die frühere Nummer drei im Vatikan war am 16. Dezember 2023 in erster Instanz wegen Betrugs und Unterschlagung zu fünfeinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe verurteilt worden, hatte aber stets seine Unschuld beteuert.
Auch andere an dem Deal beteiligte Personen wurden damals von dem Vatikangericht verurteilt. In der Sache ging es um eine missglückte Immobilieninvestition des Vatikans in London in den 2010er Jahren, in deren Verlauf der Heilige Stuhl mindestens 100 Millionen Euro verlor.