Papst Leo XIV. ruft neue Bischöfe zu Mitgefühl auf

"Baby-Bischofs-Kurs" im Vatikan

Regelmäßig bietet der Vatikan Kurse für Bischöfe, die in den letzten zwölf Monaten geweiht wurden. Diesmal nehmen 192 Männer am "Baby-Bischofs-Kurs" teil und wurden vom Papst empfangen. Auch für Leo XIV. war das eine Premiere.

Papst Leo XIV. spricht bei einem Treffen mit Bischöfen am 11. September 2025 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani (KNA)
Papst Leo XIV. spricht bei einem Treffen mit Bischöfen am 11. September 2025 im Vatikan / © Vatican Media/Romano Siciliani ( KNA )

Papst Leo XIV. hat neu geweihte Bischöfe aufgerufen, mutig, sensibel und kreativ mit Krisen in Kirche und Welt umzugehen. Auch dürften sie die vielen kulturellen und sozialen Herausforderungen in der Welt nicht vergessen, sagte er am Donnerstag im Vatikan: "Die Tragödie von Krieg und Gewalt, das Leid der Armen, die Sehnsucht so vieler nach einer geschwisterlichen und solidarischeren Welt, die ethischen Herausforderungen, die uns hinsichtlich des Wertes von Leben und Freiheit konfrontieren - die Liste ließe sich sicherlich noch länger fortsetzen."

Leo XIV. äußerte sich bei einer Audienz für die Teilnehmer des sogenannten "Baby-Bischofs-Kurses" im Vatikan. An den rund einwöchigen Schulungen nahmen in diesem Jahr 192 Bischöfe aus aller Welt teil, die in den letzten zwölf Monaten geweiht wurden. Unter ihnen war auch der Bischof von Rottenburg-Stuttgart, Klaus Krämer, der im Dezember 2024 geweiht wurde.

"Viele klopfen wieder an die Türen der Kirche"

Angesichts der Krise des Glaubens und der kirchlichen Zugehörigkeit sollten die Bischöfe "die Leidenschaft und den Mut für eine neue Verkündigung des Evangeliums" wiederentdecken, forderte der Papst.

"Gleichzeitig klopfen viele Menschen, die dem Glauben ferngeblieben scheinen, oft wieder an die Türen der Kirche oder öffnen sich einer neuen Suche nach Spiritualität, die in traditionellen Pastoralprogrammen manchmal keine angemessene Sprache oder Form findet."

Papst Leo XIV. / © Rocco Pettini (shutterstock)

Die Bischöfe seien von der Kirche als fürsorgliche und aufmerksame Hirten gesandt, die den Weg, die Fragen, die Ängste und die Hoffnungen der Menschen zu teilen wissen, "Hirten, die den Priestern und unseren Schwestern und Brüdern im Glauben Wegweiser, Väter und Brüder sein wollen", betonte Leo XIV.

"Ich bitte euch daher, stets wachsam zu sein und in Demut und Gebet zu wandeln, um Diener der Menschen zu werden, zu denen der Herr euch sendet." Er bete für sie, dass ihnen der Heilige Geist nie fehlen möge und dass die Freude über ihre Weihe wie ein Wohlgeruch auf diejenigen übergeht, denen sie dienen, griff er ein Wort von Papst Franziskus (2013-2025) auf. Dieser hatte immer betont, ein guter Hirte sei seiner Herde nahe und nehme daher ihren Geruch an.

Anschließend gab es einen freien Austausch zwischen dem Papst und den Bischöfen.

Quelle:
KNA