Täglich kommen derzeit Menschen in eine Kirche in Kärnten, um vor einem Carlo-Acutis-Reliquiar zu beten. Wie die Pfarrei Wolfsberg am Donnerstag mitteilte, ist die Stadt zu einem "neuen Punkt auf der Karte der Pilgerorte in Österreich" geworden. Carlo Acutis (1991-2006) wird am 7. September von Papst Leo XIV. in Rom heiliggesprochen.
In der Wolfsberger Markuskirche ist seit April 2023 eine Reliquie von Carlo Acutis ausgestellt. Ein Haar des jungen Mannes wird dort in einem speziell erstellten "Festplatten-Reliquiar" des polnischen Künstlers Mariusz Drapikowski gezeigt. Es symbolisiere Leben und Frömmigkeit des jungen Italieners. Wolfsberg sei damit "Teil eines internationalen Netzwerks von Verehrungsorten für Carlo Acutis", heißt es in der Mitteilung der Pfarrei.
Acutis wurde 1991 in London geboren und wuchs in Mailand auf. Schon früh zeigte er eine tiefe Religiosität und große technische Begabung. Ab dem Alter von neun Jahren programmierte er eigene Software und nutzte seine Fähigkeiten, um eine Online-Dokumentation über eucharistische Wunder weltweit zu erstellen - ein Projekt, das bis heute fortgeführt wird. Er starb 2006 mit nur 15 Jahren an Leukämie und wurde 2020 von Papst Franziskus seliggesprochen.
Festplatte mit Christus im Zentrum
Acutis habe trotz seines frühen Todes eine tiefgehende Bindung zur Eucharistie entwickelt, die er als "Autobahn zum Himmel" bezeichnete, heißt es in der Erklärung der Pfarrei. Seine Begeisterung als Computerprogrammierer spiegele sich auch im künstlerischen Konzept des Reliquiars wider: Es erinnert formal an eine Festplatte mit Christus als zentralem Verbindungs- und Lebenszentrum. Jugendliche aus Wolfsberg hatten die Reliquie im April 2023 in Assisi in Empfang genommen, wo Carlo Acutis in der Kirche Santa Maria Maggiore aufgebahrt ist.