Die bedürftigen Menschen, mit denen Papst Leo XIV. am Sonntag zu Mittag essen will, bereiten sich auf die ungewöhnliche Begegnung vor. "Sie sind alle gespannt darauf, mit ihm zu sprechen, ihm ihre Geschichten und Schwierigkeiten zu erzählen", sagte Caritasdirektor Alessio Rossi dem Portal Vatican News. "Alle sind aufgeregt und glücklich."
Die Caritas im Bistum Albano Laziale organisiert das Essen des Papstes mit ihren rund 100 Klienten in sozialen Notlagen. Es findet während Leos Kurzurlaubs in den Albaner Bergen statt, den er am Mittwochnachmittag begonnen hat und am Dienstag (19. August) beendet.
"Wir möchten eine absolut familiäre Atmosphäre schaffen, ganz im Stil der Caritas", betonte Rossi. Deshalb würden für das Essen im "Borgo Laudato sì" in den Päpstlichen Gärten von Castel Gandolfo Pavillons aufgestellt, unter denen alle gemeinsam an einer einzigen langen Tafel sitzen. Das Menu steht bereits fest: "Lasagne aus dem Gemüsegarten, Auberginen-Parmigiana, Kalbsbraten mit Wildkräutern, Obstsalat und anschließend ein typisches Dessert aus unserer Region", so der Caritasdirektor. Für das Catering sorgen lokale Unternehmen und Pizzerien.
Duschen und saubere Kleidung
Die Obdachlosen hätten für das Treffen um Duschmöglichkeiten und "schöne, saubere Kleidung" gebeten, berichtete Rossi. Viele wollten bereits um 8 Uhr vor Ort sein, um an der Messe mit dem Papst teilnehmen zu können, die um 9.30 Uhr in der kleinen Kirche "Santa Maria della Rotonda" am Albaner See stattfindet. Leos Tischgenossen seien Gäste der Aufnahmezentren, Suppenküchen und Beratungsstellen der Caritas von Albano.
2024 hat die Caritas im Bistum Albano laut Rossi fast 50.000 Menschen und rund 3.600 Familien unterstützt. Ein bedeutendes Armutsgebiet bilde die Küste mit vielen Obdachlosen aus Italien und dem Ausland.
In den Castelli Romani, zu denen auch Castel Gandolfo und Albano gehören, lebten vor allem sogenannte "working poor"-Familien, die trotz Arbeit nicht in der Lage sind, ihre Familie zu versorgen.
Leo hat gerne zugesagt
Die Idee zu dem Treffen sei ihm nach Leos erstem Aufenthalt in Castel Gandolfo vom 6. bis 22. Juli gekommen, so der Caritasdirektor.
Albanos Bischof Vincenzo Viva habe den Vorschlag an Leo weitergegeben: Dieser habe gerne zugesagt.
Es ist das erste Mal, dass sich Leo XIV. seit seiner Papstwahl am 8. Mai in größerem Rahmen mit sozial benachteiligten Menschen trifft. In seiner Zeit als Prior des Augustiner-Ordens sowie als Bischof von Chiclayo in Peru (2015-2023) hatte sich der gebürtige US-Amerikaner Robert Francis Prevost (69) verstärkt für Menschen in Notlagen eingesetzt.