DOMRADIO.DE: Wer ist Valentin?
Bruder David Damberg OSB (Cella Sankt Benedikt, Niederlassung der Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede): Valentin ist ein British-Kurzhaar-Kater – ein grauer Kater, der sich irgendwann vorgenommen hat, kleine Texte zu schreiben, in denen er seine Lebensweisheit als Katze weitergibt. Das tut er mehr oder weniger regelmäßig auf unserer Homepage.
Valentin ist ein robuster Kater, der sich zu wehren und mit den Dingen umzugehen weiß. Gleichzeitig ist er auch sehr kuschelig. Er vereint Gegensätze in sich.
DOMRADIO.DE: Seit wann lebt Valentin bei Ihnen im Kloster?
Bruder David: Valentin ist seit sechs oder sieben Jahren bei uns. Ich habe ihn geschenkt bekommen, weil es in seinem vorherigen Zuhause mit einer anderen Katze nicht geklappt hat.
DOMRADIO.DE: Hat er die Atmosphäre verändert?
Bruder David: Ja, er hat die Atmosphäre verändert, weil er eine ganz besondere Art hat, auf Menschen zuzugehen. Er hat eine starke Präsenz. Man spürt ihn – auch wenn man ihn nicht sieht. Das ist etwas Besonderes.
DOMRADIO.DE: Auf Ihrer Homepage meldet sich Valentin regelmäßig mit seiner Sicht auf die Welt. Was ist ihm wichtig?
Bruder David: Valentin beobachtet aus seiner Katzenperspektive genau, wie Menschen sich verhalten. Und er ist oft erstaunt, wie Menschen miteinander umgehen, wie sie sich Gedanken machen, wie kompliziert Menschen manche Dinge machen und verstehen und dadurch nicht weiterkommen. Deshalb bietet er aus seiner Katzenweisheit einfache, klare Lösungswege an.
Die Leserinnen und Leser schätzen das sehr. Ich bekomme viele Rückmeldungen. Manche warten schon lange auf den nächsten Beitrag von Valentin. Seine Klarheit hilft Menschen, auch im Alltag wieder klarer zu sehen, ohne sich zu sehr zu verknoten.
DOMRADIO.DE: Meldet sich Valentin auch zum Weltkatzentag?
Bruder David: Ja, natürlich. Er hat gestern Abend noch etwas geschrieben. Ich habe ihm wie immer dabei geholfen. Diesmal geht es um "Katzenpower" – eine besondere Fähigkeit, die Katzen haben: Sie können Menschen helfen, weiterzukommen, Erfolg zu haben und zufrieden zu werden.
DOMRADIO.DE: Was glauben Sie, fasziniert Menschen so sehr an Katzen?
Bruder David: Ich kann sagen, warum ich Katzen habe: Ich wollte, dass mir das Herz aufgeht, wenn ich in mein Zimmer komme. Und das passiert.
Katzen wecken etwas Feines, Schönes, Ruhiges, Liebevolles in uns. Das ist es, was viele Menschen spüren. Natürlich können Katzen auch anders sein, aber sie haben eine besondere Gabe, etwas in uns anzusprechen, das guttut.
DOMRADIO.DE: Glauben Sie, dass wir durch Katzen auch etwas über Gott lernen können?
Bruder David: Katzen sind etwas Wunderbares. Wenn Gott Katzen erschaffen hat, dann hat er wirklich viel verstanden. Ich finde, sie sind eine sehr schöne Form von Schöpfung, die uns zur Seite gestellt ist.
Katzen haben etwas Engelhaftes, auch wenn sie mal kratzig sein können. Sie sind gesandt, den Menschen zu begleiten. Das kann man auch spirituell sehen, da Katzen und Tiere sowieso eine unmittelbare Anbindung an Gott haben, die sie nie verlieren.
Dadurch sind sie sanfte und spirituelle Begleiter durch den Alltag. In diesem Sinne können sie viel mitgeben: Klarheit, Ruhe, Vertrauen.
Das Interview führte Hilde Regeniter.