DOMRADIO.DE: Was war das für ein Gefühl, nach dieser Extremtour dem Papst gegenüberzustehen?
Pawel Nowak (Pastor St. Marien Bremen-Blumenthal): Ich habe mich sehr gefreut, ich hatte Tränen der Freude in den Augen. Überglücklich bin ich auch, dass ich in diesem besonderen Moment ein Selfie mit dem Papst machen konnte.
DOMRADIO.DE: Wie hat Leo XIV. reagiert?
Nowak: Als ich ihm gesagt habe, dass ich drei Tage und drei Nächte ohne Schlaf zu ihm geradelt gekommen bin, um diese Briefe zu überreichen, war er wirklich überrascht und konnte es kaum glauben. Dann hat er mich gesegnet und mir seinen Segen für die kranken Kinder im Hospiz und die Pfarrei, in der ich arbeite, mitgegeben.
DOMRADIO.DE: Wie geht es Ihnen denn heute, sitzt Ihnen die lange Tour nicht in den Knochen?
Nowak: Es geht mir gut. Gestern war es schwierig wegen der Hitze hier in Italien und in Rom. Aber heute geht es mir wirklich sehr gut.
DOMRADIO.DE: Was war denn die größte Herausforderung?
Nowak: Die größte Herausforderung war die Fahrt über den Appenin. Das habe ich nicht erwartet, dass nach den Alpen noch so starke Steigungen kommen, gerade in der Nacht waren viele Straßen mit vielen schmalen Kurven sehr schwer zu fahren. Das hatte ich mir leichter vorgestellt.
DOMRADIO.DE: Wie haben sie sich selbst motiviert?
Nowak: Ich bin ja für die kranken Kinder im Hospiz gefahren. Sie müssen die ganze Zeit leiden, ich nur eine begrenzte Zeit auf dem Fahrrad. Aber das war für mich das Wichtigste: Nicht in erster Linie Spenden zu sammeln mit meiner Fahrt, nicht in erster Linie dem Papst die Hände zu schütteln, sondern ich wollte unseren Kindern Hoffnung machen. Ich wollte ihnen zeigen, dass man, wenn man sich sehr anstrengt, auch etwas erreichen kann. Dass es sich lohnt, gegen die Krankheit zu kämpfen oder gegen Schwierigkeiten, die man im Leben hat. Wenn es mir gelungen ist, mit meiner Tour auch nur ein Kind zu motivieren, bin ich zufrieden.
Das Interview führte Hilde Regeniter.