"Die Bilder aus Hiroshima und Nagasaki mahnen uns bis heute. Atomwaffen verursachen massenhafte, lang andauernde und zerstörerische Gewalt. Sie sind ethisch nicht vertretbar", erklärte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag: "Es muss alles getan werden, damit solche Waffen nie wieder eingesetzt werden."
Ziel einer atomwaffenfreien Welt
Sicherheitspolitisch werde immer wieder die Notwendigkeit nuklearer Abschreckung betont, fügte Fehrs hinzu. Doch selbst wenn dies in der gegenwärtigen Lage laut Sicherheitsexperten erforderlich sei, um Schlimmstes zu verhindern, müsse am Ziel einer atomwaffenfreien Welt festgehalten werden.
"Nukleare Abschreckung kann allenfalls eine Übergangslösung sein, die immer von glaubwürdigen Initiativen zu ihrer Überwindung begleitet werden muss."
Die Hamburger Bischöfin wies auf die neue Friedensdenkschrift der EKD hin, die am 10. November bei der EKD-Synodentagung in Dresden veröffentlicht werden soll. Die Denkschrift stelle sich den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und plädiere zugleich für eine Ethik des gerechten Friedens, die den Schutz vor Gewalt ebenso als erforderlich ansehe wie Vertrauen und internationale Kooperation:
"Frieden entsteht letztlich nicht durch Drohung, sondern durch Dialog." Weit mehr als 200.000 Menschen in und um Hiroshima und Nagasaki kamen ums Leben, nachdem das US-amerikanische Militär am 6. und am 9. August 1945 Atombomben über den japanischen Städten abgeworfen hatte. Viele weitere Menschen starben noch Jahre später an den Folgen der Strahlung.