Bischöfin Fehrs spricht sich gegen Atomwaffen aus

"Bilder mahnen bis heute"

Mit Blick auf die Atombombenabwürfe auf Japan vor 80 Jahren hat die Ratsvorsitzende der EKD, Kirsten Fehrs, eine weltweite Ächtung von Nuklearwaffen gefordert. "Frieden entsteht nicht durch Drohung, sondern durch Dialog."

Kirsten Fehrs, amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, spricht bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung einer Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche / © Julian Stratenschulte (dpa)
Kirsten Fehrs, amtierende Vorsitzende des Rates der EKD, spricht bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung einer Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche / © Julian Stratenschulte ( dpa )

 "Die Bilder aus Hiroshima und Nagasaki mahnen uns bis heute. Atomwaffen verursachen massenhafte, lang andauernde und zerstörerische Gewalt. Sie sind ethisch nicht vertretbar", erklärte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Montag: "Es muss alles getan werden, damit solche Waffen nie wieder eingesetzt werden."

Ziel einer atomwaffenfreien Welt

Sicherheitspolitisch werde immer wieder die Notwendigkeit nuklearer Abschreckung betont, fügte Fehrs hinzu. Doch selbst wenn dies in der gegenwärtigen Lage laut Sicherheitsexperten erforderlich sei, um Schlimmstes zu verhindern, müsse am Ziel einer atomwaffenfreien Welt festgehalten werden. 

Friedenspark von Hiroshima an der Gedenkstätte des Atombombenabwurfs (KNA)
Friedenspark von Hiroshima an der Gedenkstätte des Atombombenabwurfs / ( KNA )

"Nukleare Abschreckung kann allenfalls eine Übergangslösung sein, die immer von glaubwürdigen Initiativen zu ihrer Überwindung begleitet werden muss."

Die Hamburger Bischöfin wies auf die neue Friedensdenkschrift der EKD hin, die am 10. November bei der EKD-Synodentagung in Dresden veröffentlicht werden soll. Die Denkschrift stelle sich den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und plädiere zugleich für eine Ethik des gerechten Friedens, die den Schutz vor Gewalt ebenso als erforderlich ansehe wie Vertrauen und internationale Kooperation:

"Frieden entsteht letztlich nicht durch Drohung, sondern durch Dialog." Weit mehr als 200.000 Menschen in und um Hiroshima und Nagasaki kamen ums Leben, nachdem das US-amerikanische Militär am 6. und am 9. August 1945 Atombomben über den japanischen Städten abgeworfen hatte. Viele weitere Menschen starben noch Jahre später an den Folgen der Strahlung.

Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki

Am 6. August 1945 warfen US-amerikanische Bomber über dem japanischen Hiroshima eine Atombombe ab und zerstörten die Stadt komplett. Der Hitzeblitz tötete sofort mehrere Zehntausend Menschen, die folgende Druckwelle und Strahlen töteten und verletzten viele weitere. Bis Ende 1945 starben durch die Atombombe etwa 140.000 Menschen. Drei Tage später, am 9. August 1945, wurde die Stadt Nagasaki durch eine weitere Atombombe zerstört. Hier starben etwa 70.000 Menschen. Die Berliner Weltfriedensglocke war 1989 auf Initiative der japanischen World Peace Bell Association aufgestellt worden.

Hiroshima nach dem Atombombenabwurf 1945 / © epa (dpa)
Hiroshima nach dem Atombombenabwurf 1945 / © epa ( dpa )
Quelle:
epd