Bayerns Kirchen rufen zu Kandidatur bei Kommunalwahl auf

Demokratie stärken

Ob Energie, Müll, Kultur oder Gesundheit, die Kommunalpolitik betrifft alle. Die beiden großen Kirchen in Bayern haben an die Bürgerinnen und Bürger appelliert, sich für die Kommunalwahl 2026 als Kandidaten aufstellen zu lassen.

Hinweisschild zu einem Wahllokal / © Matthias Bein (dpa)
Hinweisschild zu einem Wahllokal / © Matthias Bein ( dpa )

In einer am Freitag in München veröffentlichten Stellungnahme ermunterten  der Vorsitzende der katholischen Freisinger Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, und der evangelische Landesbischof Christian Kopp insbesondere Christinnen und Christen. 

Neuer Landesbischof Christian Kopp vor der Übergabe der Amtskette / © Erich Malter (epd)
Neuer Landesbischof Christian Kopp vor der Übergabe der Amtskette / © Erich Malter ( epd )

Sie sollten sich mit ihren Überzeugungen und Werten einbringen: "Zeigen wir gemeinsam unser starkes Engagement für die Demokratie." Denn diese lebe vom Mitmachen.

Beide Kirchen im Freistaat stünden an der Seite jener, die mit ihrer Kandidatur die Demokratie stärken wollten, heißt es. "Wir unterstützen diejenigen, die diese Arbeit schon bisher tun. Gerade dann, wenn es zu Anfeindungen, Hass, Hetze und Pöbeleien kommt, sollen alle demokratischen Mandatsträger wissen, dass sie sich auf uns verlassen können." 

Anspruchshaltung gegenüber Politik und ihren Repräsentanten

Zugleich erinnerten Marx und Kopp daran, dass die Anspruchshaltung gegenüber Politik und ihren Repräsentanten wachse. Demokratie brauche aktive, selbstbewusste und engagierte Bürgerinnen und Bürger, um dem zu genügen und zu bestehen. 

Kardinal Reinhard Marx / © Bert Bostelmann (KNA)
Kardinal Reinhard Marx / © Bert Bostelmann ( KNA )

Kommunalpolitik spiele im Leben jedes Menschen in Deutschland eine wesentliche Rolle, heißt es in der Erklärung. Sie kümmere sich um die Daseinsvorsorge, um Wasser, Energie, Müllbeseitigung oder Brandschutz. 

Zudem werde darüber entschieden, wie Wirtschaftsförderung, Bauwesen, Soziales und Bildung, Sport, Gesundheit und Pflege zu gewichten seien. Auch gehe es um Kultur, Jugendarbeit und Heimatpflege. "Kommunalpolitik ist nah am Menschen", heben die Kirchenvertreter hervor. Hier würden politische Prozesse unmittelbar erfahrbar.

Auch junge Leute aufstellen 

Gerade junge Menschen seien bereit, sich politisch zu engagieren, so Marx und Kopp. Sie wollten daher die Parteien des demokratischen Spektrums ermutigen, auch junge Leute für Kandidaturen im Blick zu haben.

Am 8. März 2026 finden in Bayern Kommunalwahlen statt. Bürgerinnen und Bürger können dann über die Zusammensetzung der Stadt- und Gemeinderäte und der Kreistage bestimmen. Gewählt werden auch Bürgermeisterinnen und Bürgermeister sowie Landrätinnen und Landräte.

Erzbistum München und Freising

Um das Jahr 724 kam der Heilige Korbinian aus Arpajon bei Paris als Wanderbischof nach Freising und predigte in Altbayern den christlichen Glauben. Er ist der geistliche Vater des Bistums Freising und des Erzbistums München und Freising. 739 wurde das Bistum Freising errichtet und entwickelte sich in der Folge zum kulturellen Zentrums Altbayerns. 

Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo (shutterstock)
Türme des Liebfrauendoms in München / © FooTToo ( shutterstock )
Quelle:
KNA