Diözese Rottenburg arbeitet Missbrauch auf

Täter starb im Jahr 2012

Ein Priester hat laut Bistum Rottenburg-Stuttgart jahrelang Jugendliche missbraucht. Jetzt soll die Aufarbeitung in den früheren Pfarreien des Geistlichen vorankommen. Auch eine umfassende Analyse des Falls läuft.

Blick auf Rottenburg / © Sina Ettmer Photography (shutterstock)
Blick auf Rottenburg / © Sina Ettmer Photography ( shutterstock )

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart will Missbrauchsvorwürfe gegen einen Pfarrer aus den Jahren 1974 bis 1995 detailliert aufarbeiten. 

Dazu sind in den damaligen Pfarrgemeinden des Pfarrers drei Informationsveranstaltungen geplant, wie die Diözese am Donnerstag mitteilte. Der Pfarrer starb 2012. Er hat laut Bistum sexuellen Missbrauch und Übergriffe gegen Jugendliche und junge Erwachsene eingeräumt.

Taten waren bereits verjährt

Zu einer strafrechtlichen Verfolgung der Missbrauchstaten sei es nicht gekommen, weil zum Zeitpunkt, als diese 1996 bekannt wurden, die Taten bereits verjährt gewesen seien, teilte das Bistum mit. Auch habe es wegen Verjährung kein kirchenrechtliches Strafverfahren gegen den Mann gegeben. Der damalige Rottenburger Bischof Walter Kasper sprach den Angaben zufolge einen Verweis und eine Verwarnung aus.

Zudem habe der Pfarrer bei seinen weiteren Tätigkeiten keinen Kontakt mehr zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen haben dürfen. Laut der Diözese werden der Fall und etwaiges Fehlverhalten von Bischof Kasper derzeit von einer unabhängigen Aufarbeitungskommission untersucht.

Diese will ihren Abschlussbericht voraussichtlich im Frühjahr 2027 veröffentlichen.

Bistum Rottenburg-Stuttgart

Die Diözese Rottenburg-Stuttgart ist mit rund 1,57 Millionen Katholiken Deutschlands drittgrößtes Bistum. Es umfasst Württemberg. Während das früher zum Habsburgerreich zählende Oberschwaben bis heute katholisch geprägt ist, ist in und um Stuttgart traditionell der Protestantismus stark.

Diözese Rottenburg-Stuttgart (dpa)
Diözese Rottenburg-Stuttgart / ( dpa )
Quelle:
KNA