Die jahrelange und nun fast abgeschlossene Sanierung der Hohenzollerngruft im Berliner Dom wird deutlich teurer als ursprünglich veranschlagt.
Anstelle der zunächst geplanten 17,3 Millionen Euro stehe jetzt die Summe von etwa 29 Millionen im Raum, sagte Domprediger Stefan Scholpp, Vize-Vorsitzender des evangelischen Domkirchenkollegiums, am Mittwoch bei einem Rundgang durch die Gruft.
Auch die Dauer der 2020 begonnenen Sanierung hat sich verlängert - statt ursprünglich 2023 soll die Grabstätte der preußischen Adelsdynastie erst Ende Februar kommenden Jahres wieder öffnen.
Als Gründe für die gestiegenen Kosten und die Verschiebung der Eröffnung nannte Scholpp die Folgen durch die Corona-Pandemie und den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine: "Durch diese Krisen sind die Preise für Materialien und die Energiekosten massiv gestiegen."
Hinzu kämen fehlende oder unvollständige Planzeichnungen aus der Wiederaufbauzeit des Doms zwischen 1975 und 1993. Zwar werde die Sanierung der Gruft von Bund und Land gefördert, dies gelte aber nur für die ursprünglich veranschlagten Kosten. Somit betrage der Eigenanteil des Berliner Doms nun insgesamt rund 9,3 Millionen Euro.
Klima, Sicherheit und Fahrstuhl
Bei der Sanierung der Ruhestätte von 91 Mitgliedern der preußisch-deutschen Dynastie wurde ein Lüftungs- und Klimasystem eingebaut, das zum Schutz der Sarkophage die Raumtemperatur zwischen 18 und 20 Grad Celsius hält. Zudem sollen die Besucher dank eines neuen Sicherheitssystems künftig sehr nah an die Särge heran gehen können. Für bessere Barrierefreiheit soll ein neuer Fahrstuhl installiert werden.
Eine neue Anordnung der Särge soll sich an der ursprünglichen historischen Sargaufstellung orientieren - inklusive einer "stimmungsvollen Beleuchtung", so Scholpp. Neben ausgestellten Informationen über die Särge in einem sogenannten Vermittlungsraum wolle der Dom zudem "ein geistliches Programm" bieten, bei dem auch Andachten in der Gruft geplant sind. "Das ist ein Friedhof - das soll erlebbar sein."