Der neue Papst Leo XIV. bekommt zu Beginn seines Pontifikats besonders viel Aufmerksamkeit. Das gilt vor allem sonntags, wenn er das Mittagsgebet hoch über dem Petersplatz vor tausenden Gläubigen hält.
Im so genannten Jahreskreis heißt es knapp "Angelus"-Gebet. Noch ist kirchlich gesehen der Osterkreis, der mit dem Pfingstfest endet. Wahrend dieser Zeit wird nicht nur beim päpstlichen Mittagsgebet das "Regina caeli" gebetet. In diesem Gebet wird die Gottesmutter Maria angerufen. Zugleich ist es eine so genannte marianische Antiphon für die Osterzeit.
Marianischer Ehrentitel
Der Text und die Melodie sind seit dem 12. Jahrhundert überliefert. Theologisch handelt es sich bei "Regina caeli" um einen marianischen Ehrentitel für Maria, die mit hymnischen Worten in dem Text verehrt wird. Dass das Gebet in die Osterzeit gehört, lässt sich auch textlich leicht nachvollziehen: "Jesus ist auferstanden, wie er gesagt, Bitt Gott für uns" - so heißt es in dem Gebet unter anderem. Von diesem Gebet gibt es zahllose Vertonungen, da es auch im Stundengebet der Kirche gebetet oder gesungen wird.
So verwundert es nicht, dass auch einer der berühmtesten katholischen Komponisten das Gebet mehrmals vertont hat und auch eine Messvertonung geschrieben hat, die eng mit der besagten Regina caeli-Vertonung verbunden ist. Giovanni Pierluigi da Palestrina wurde vor 500 Jahren geboren. Bis heute gilt sein klarer, sehr textverständlicher Stil als vorbildlich für Chormusik in der Katholischen Kirche.
Im Radioprogramm von DOMRADIO.DE erklingen am Sonntagabend ab 20 Uhr mehrere Vertonungen des Gebetes und die Missa "Regina caeli" von Palestrina.