Kloster Andechs bietet Zeitreise mithilfe virtueller Realität

Wissen - Wunder - Wirkung

Seit Jahren war die Alte Apotheke auf dem "Heiligen Berg" in Andechs nicht mehr öffentlich zugänglich, nun öffnet sie wieder ihre Pforten. Das örtliche Kloster hat darin eine besondere Ausstellung einrichten lassen.

Blick auf Kloster Andechs / © canadastock (shutterstock)
Blick auf Kloster Andechs / © canadastock ( shutterstock )

"Wissen, Wunder, Wirkung" - unter diesem Titel gibt es im oberbayerischen Kloster Andechs eine neue Ausstellung auf Basis von Virtual-Reality-Technologie zu erleben. Sie ermögliche eine etwa 40-minütige Zeitreise in die historische Apotheke auf dem "Heiligen Berg", teilte das Kloster am Freitag mit. Dafür werde die Andechser Alte Apotheke nach mehreren Jahren erstmals wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die von der Münchner Firma Time Ride entwickelte Schau verbinde moderne Technik, aufwendige Kulissen und originalgetreue Requisiten mit der spirituellen und kulturellen Bedeutung des ältesten Wallfahrtsort Bayerns, hieß es.

"Die Besucher treffen auf historische Figuren, erleben die Herstellung traditioneller Heilmittel und erhalten Einblicke in das heilkundliche Wissen der Mönche - alle Sinne werden angesprochen, Jahrhunderte altes Wissen wird lehrreich und zugleich unterhaltsam vermittelt", so das Kloster weiter. Dabei könnten die Besucherinnen und Besucher auch lernen, wie eng Spiritualität, Wissenschaft und Heilkunst im Mittelalter miteinander verwoben waren. Die lebendige Vermittlung von Geschichte solle dabei helfen, das kulturelle Erbe zu bewahren.

Was hält der Abt von dem Projekt?

Abt Johannes Eckert sagte: "'Wissen, Wunder, Wirkung' greift wichtige Themen der Klostergeschichte auf - die Kraft des Glaubens, Suche nach Heilung und gelingendem Leben und die Pflege und Weitergabe von Erfahrungen und Wissen. Es ist schön zu sehen, wie man dies alles nun auf moderne Weise erleben kann."

Das Kloster Andechs besteht seit 1455 und beherbergt eine Gemeinschaft von Benediktinermönchen. Seit 1850 erzielt das Kloster als Wirtschaftsgut der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München - gemäß dem Stiftungsauftrag König Ludwigs I. - die Einkünfte für die Abtei. Seit 2003 leitet Abt Johannes Eckert die Gemeinschaft der etwa ein Dutzend Mönche in München und Andechs, zu denen rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzukommen, die nicht dem Orden angehören. Auch wenn es zur Abtei Sankt Bonifaz in München gehört, steht das Kloster Andechs auf dem Gebiet des Bistums Augsburg.

Quelle:
KNA