Hanns-Josef Ortheil (73), einer der bekanntesten deutschen Schriftsteller, legt im Herbst seinen nächsten Roman vor: "Schwebebahnen" erscheint am 10. September und wird seine Premiere in der Historischen Stadthalle Wuppertal feiern, wie der Luchterhand Verlag in München ankündigte. Wie so häufig bei dem in Köln geborenen Autor enthält der Roman auch autobiografische Motive.
Ortheil erlangte seit den 90er Jahren Berühmtheit mit Romanen wie "Abschied von den Kriegsteilnehmern", "Die große Liebe" oder "Das Kind, das nicht fragte". Seine Werke wurden vielfach ausgezeichnet und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Ebenso lehrte er lange Zeit Kreatives Schreiben an der Universität Hildesheim.
Freundschaft mit "Mücke" und Ordensmännern
"Schwebebahnen" beginnt laut Verlagsangaben Ende der 50er Jahre. Der sechsjährige Josef, ein introvertierter Einzelgänger, der am liebsten nur Klavier spielen würde, zieht mit den Eltern von Köln nach Wuppertal. Als er Mücke, die Tochter des Gemüsehändlers von gegenüber, kennenlernt, entwickelt sich zwischen den Kindern eine enge Freundschaft, die ihm hilft, seine Hemmungen zu überwinden.
Allmählich öffnet er sich auch anderen Menschen, wie etwa den Patres des Kreuzherrenordens, die ihm lautes Vorlesen und Singen beibringen, oder einem Jugendtrainer, der ihn im Langlauf trainiert. Den stärksten Halt aber gibt ihm das Aufschreiben von Geschichten, über Schwebebahnflüge entlang der Wupper, Expeditionen mit skurrilen Tieren im Zoo oder abenteuerlichen Kämpfen mit Jugendbanden in einem nahen Waldgebiet.