Parolin vertritt Papst Leo XIV. mit Friedensappell bei der UNO

Diplomatie der Begegnung

Pietro Parolin hat als Vertreter des Vatikans die Vereinten Nationen zum gemeinsamen Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit in der Welt aufgerufen. Papst Leo stehe für eine mitfühlende und gerechte Weltpolitik.

Vereinte Nationen in New York / © lev radin (shutterstock)
Vereinte Nationen in New York / © lev radin ( shutterstock )

"In einer Welt, die von Spaltung, Konflikten und drängenden globalen Problemen - vom Klimawandel bis zur Migration und künstlichen Intelligenz - geprägt ist, ruft uns Papst Leo zu einer Diplomatie der Begegnung auf", sagte Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin laut dem Portal Vatican News am Montag (Ortszeit) bei einem Empfang in New York anlässlich der Wahl von Leo XIV. 

Dies sei eine Diplomatie, "die mit Demut zuhört, mit Mitgefühl handelt und vor allem das Gemeinwohl anstrebt", betonte er.

Kardinal Pietro Parolin / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Pietro Parolin / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

"Die Wahl eines neuen Papstes ist ein Anlass zur Erneuerung, nicht nur für die Katholiken, sondern für alle, die eine Welt mit mehr Gerechtigkeit, Solidarität und Frieden anstreben", so Parolin. "Mögen wir gemeinsam dem Aufruf des Heiligen Vaters folgen und diejenigen werden, die Frieden säen, der die Geschichte überdauert, und nicht diejenigen, die Opfer säen."

Menschenwürde fördern, Schwache schützen

Der Heilige Stuhl verpflichte sich zur Zusammenarbeit mit den Vertretern der Nationen, "um die Menschenwürde zu fördern, die Schwachen zu schützen und Brücken zu bauen, wo sonst Misstrauen herrschen könnte". 

 © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
© Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

Unerschütterlich werde der Heilige Stuhl die Vereinten Nationen dabei unterstützen, "ein Forum zu sein, in dem die Staaten in einen Dialog treten, die Stimmen ihrer Völker zur Geltung bringen und Lösungen für die größten Herausforderungen der Menschheit erarbeiten".

Die Vision von Leo XIV. stimme mit dem "edlen Streben" nach Frieden und Gerechtigkeit der Vereinten Nationen überein, führte Parolin aus.

Moralische Stimme zur Verteidigung der Armen und Bedürftigen

Leo XIV. gebe einer Diplomatie den Vorzug, "die auf den Säulen des Friedens, der Gerechtigkeit und der Wahrheit beruht". Der Heilige Stuhl werde "auch weiterhin seine moralische Stimme zur Verteidigung der Armen und Bedürftigen und für das Streben nach Frieden und ganzheitlicher menschlicher Entwicklung erheben".

Der Heilige Stuhl ist seit 1964 mit Beobachterstatus bei der UNO in New York vertreten. Als moralische Stimme setzt sich die vatikanische Vertretung vor allem für Frieden, Menschenrechte, Armutsbekämpfung und Religionsfreiheit ein. Der derzeitige Ständige Beobachter ist Erzbischof Gabriele Caccia.

Seit 60 Jahren ist der Heilige Stuhl Beobachter bei der UNO

"Nie wieder Krieg! Nie wieder!" rief Paul IV. in der ersten Ansprache eines Papstes vor der UN-Vollversammlung. Worte, die aktueller kaum sein könnten. Vor 60 Jahren erlangte der Vatikan Beobachterstatus bei den Vereinten Nationen.

Einige Zeit später wandte sich Paul VI. (1963-1978) im UNO-Hauptquartier in New York mit seinem Friedensappell an die Mitgliedsländer und die Weltöffentlichkeit.

Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York / © zijin (shutterstock)
Hauptquartier der Vereinten Nationen in New York / © zijin ( shutterstock )
Quelle:
KNA