Axel Milberg (68), Schauspieler, will mit Ausdrücken wie "Best Ager" nach eigenen Worten nichts zu tun haben. "Ich liebe das Leben und finde, dieses beschönigende Wort macht sofort melancholisch", sagte er in einem am Samstag veröffentlichten Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Das gelte auch für Aussprüche wie "80 ist das neue 60", so der 68-Jährige. Am kommenden Wochenende ist Milberg nach 22 Jahren zum letzten Mal als "Tatort"-Kommissar Klaus Borowski zu sehen.
Gegen allzu rasches Altern lasse sich jedoch einiges tun, betonte der Darsteller: "Nicht rauchen, Enkel, Quizsendungen, ohne dabei zu naschen, große Spaziergänge, weg mit dem Handy, Nachrichtendiät. Das hilft bestimmt im Moment. Humor soll übrigens auch nicht schädlich sein." Und: "Noch tut bei mir nix weh!" Daher wolle er nach dem "Tatort"-Abschied reisen - "aber nicht als Tourist, sondern mit Menschen in der Arbeit zusammenkommen".
Wachsender Zugang zum Spirituellen
Er finde es normal, dass er neben zwei bis drei Borowski-Fällen im Jahr auch andere Projekte realisiert habe, sagte Milberg. "An wie vielen der 365 Tage arbeitet denn ein Arzt oder Kfz-Mechaniker?" Während die Figur des Kommissars oftmals eher für den Job gelebt habe, genieße er selbst "das Leben in seiner Vielfalt. Ich mache und habe Fehler, weise sie anderen aber ungern nach. Alles Lehrerhafte ist mir fremd."
Die Krimi-Reihe müsse künftig "noch mutiger politische Gefährdungen aufgreifen", erklärte der Schauspieler. "Es ist wunderbar und notwendig, neue Sachen auszuprobieren." Wichtig sei vor allem, "gegen die galoppierende Blödheit" anzuerzählen.
Zum Spirituellen, das in den Kieler "Tatorten" häufig eine Rolle gespielt hat, finde er persönlich "immer mehr Zugang", ergänzte Milberg: "Das Geheimnis liegt an der Oberfläche; man muss nur genau hinschauen. Und hinhören."
"Tatort: Borowski und das Haupt der Medusa", Regie: Lars Kraume, Das Erste, 16. März, 20.15 Uhr.