Berliner Friedhof richtet Ehrengrabstätte für Horst Köhler ein

Herausragend und mutig

Große Ehre über den Tod hinaus. Der frühere Bundespräsident Horst Köhler hat jetzt in Berlin ein Ehrengrab. Zur Begründung wurden seine klare Haltung und sein mutiges Engagement für Demokratie und Zusammenhalt angeführt.

Ein brennendes Laternenlicht auf einem Friedhof. / ©  Beatrice Tomasetti (DR)
Ein brennendes Laternenlicht auf einem Friedhof. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

Altbundespräsident Horst Köhler hat jetzt ein Ehrengrab auf dem evangelischen Sankt-Annen-Kirchhof in Berlin-Dahlem. Der Senat beschloss auf seiner Sitzung am Dienstag, sein Grab offiziell als Ehrengrabstätte des Landes Berlin anzuerkennen. Köhler war am 1. Februar im Alter von 81 Jahren nach kurzer, schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie in Berlin gestorben. Er war von 2004 bis 2010 der neunte Bundespräsident.

Als herausragender Repräsentant der Bundesrepublik Deutschland habe Köhler mit seiner klaren Haltung viel Anerkennung und Respekt erworben und dazu aufgefordert, sich mutig für Innovationen, Demokratie und den Zusammenhalt der Gesellschaft einzusetzen, hieß es zur Begründung für die Anerkennung des Ehrengrabes.

Damit gibt es 686 Ehrengrabstätten des Landes Berlin, darunter die Gräber der ehemaligen Bundespräsidenten Walter Scheel, Richard von Weizsäcker und Johannes Rau.

Das Stichwort: Friedhofskultur

Die Friedhofskultur in Deutschland ist seit 2020 "immaterielles Kulturerbe". Auf Empfehlung der Deutschen Unesco-Kommission beschloss die Kultusministerkonferenz im März 2020 die Aufnahme in das bundesweite Kulturerbe-Verzeichnis.

Das immaterielle Erbe Friedhofskultur bezieht sich dabei "auf das, was Menschen auf dem Friedhof tun - trauern, erinnern und gedenken" sowie auf das Gestalten, Pflegen und Bewahren. Es sind also nicht die Friedhöfe selbst, die zum Unesco-Welterbe ernannt wurden, das wäre quasi materielles Erbe.

Friedhof im Frühling / © Harald Oppitz (KNA)
Friedhof im Frühling / © Harald Oppitz ( KNA )

                               

Quelle:
KNA