Fasten wird laut Umfrage immer beliebter

Verzicht für bessere Gesundheit

Kein Alkohol, keine Süßigkeiten oder kein Fleisch: Mehr als zwei Drittel der Deutschen haben schon einmal gefastet, fast drei Viertel halten es für sinnvoll. Eine Generation liegt dabei ganz vorne.

Beim Fasten geht es in erster Linie nicht ums Abnehmen / © NatalieSchorr (shutterstock)
Beim Fasten geht es in erster Linie nicht ums Abnehmen / © NatalieSchorr ( shutterstock )

Immer mehr Menschen in Deutschland können sich einer Umfrage zufolge vorstellen zu fasten. 72 Prozent der Bundesbürger finden den bewussten Verzicht aus gesundheitlichen Gründen sinnvoll, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Montag in Hamburg mitteilte.

Das sei ein Anstieg um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Wert seit 13 Jahren. Wie bereits in den Vorjahren wollten die meisten Menschen auf Alkohol (75 Prozent), Süßigkeiten (70 Prozent) und Fleisch (52 Prozent) verzichten. Die größte Zustimmung zum Fasten gebe es mit 84 Prozent in der Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen.

Die christliche Fastenzeit beginnt am Aschermittwoch und endet nach 40 Tagen in der Osternacht. Neben 40 Fastentagen stehen sechs fastenfreie Sonntage. In diesem Jahr dauert die Fastenzeit vom 5. März bis zum 19. April.

Viele Deutsche haben schon einmal gefastet

Die Kasse beruft sich auf Ergebnisse einer repräsentativen Forsa-Umfrage, die sie bereits seit 2013 regelmäßig durchführen lässt. Anfangs hätten rund 50 Prozent der Befragten Fasten für sinnvoll gehalten - heute sei die Zustimmung um gut 20 Prozentpunkte gestiegen.

Mehr als die Hälfte aller Befragten hat schon öfter über mehrere Wochen hinweg auf ein bestimmtes Genussmittel oder Konsumgut verzichtet. Weitere 15 Prozent haben dies bereits einmal getan. Und zehn Prozent, die noch nie gefastet haben, können sich dies gut vorstellen. Der Anteil derjenigen, für die Fasten nicht in Frage kommt, ist mit 18 Prozent rückläufig.

Rauchen, Fernsehen, Digitales

Auf den weiteren Plätzen der Verzichtsliste folgen nach den Top drei Rauchen (46 Prozent), Fernsehen (37 Prozent) sowie Internet und PC (27 Prozent). Auf das Auto würden am ehesten 22 Prozent der Befragten verzichten wollen.

Symbolbild Jugendliche mit Smartphones / © View Apart (shutterstock)
Symbolbild Jugendliche mit Smartphones / © View Apart ( shutterstock )

Vor allem beim Thema Ernährung sind Unterschiede zwischen Frauen und Männern erkennbar. So steht bei Frauen der Verzicht auf Süßigkeiten mit 76 Prozent auf Platz eins - vor Alkohol (73 Prozent). Bei Männern ist es umgekehrt (Alkohol: 76 Prozent; Süßigkeiten: 63 Prozent).

Während 59 Prozent der Frauen angaben, am ehesten auf Fleisch verzichten zu wollen, waren es bei den Männern nur 46 Prozent. An der Umfrage nahmen nach Angaben der DAK 1.005 Personen ab 18 Jahren teil. Sie wurden zwischen dem 17. und dem 20. Februar befragt.

Fastenzeit

Die 40-tägige christliche Fastenzeit beginnt Aschermittwoch und endet am Gründonnerstag vor Ostern. Seit dem 5. Jahrhundert rückte während der Vorbereitung auf Ostern das Fasten in den Mittelpunkt. Da an Sonntagen nicht gefastet werden sollte und sie deshalb nicht als Fastentage gezählt werden, wurde der Beginn der Fastenzeit offenbar im sechsten oder siebten Jahrhundert vom sechsten Sonntag vor Ostern auf den vorhergehenden Mittwoch, den Aschermittwoch, vorverlegt.

Fastenzeit / © Tomasetti (DR)
Fastenzeit / © Tomasetti ( DR )
Quelle:
KNA