Kindermissionswerk fordert mehr seelische Hilfe für ukrainische Kinder

"Kinder wünschen sich nur Frieden"

Der Krieg in der Ukraine geht bald ins vierte Jahr. Das Land braucht weiter jede Unterstützung, betonen Helfer. Besonders Kinder benötigten dabei zunehmend seelischen Beistand. Sie alle eint nur ein Wunsch.

Ukraine, Kiew: Rettungskräfte und Freiwillige räumen die Trümmer auf und suchen nach Opfern, nachdem eine russische Rakete das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus getroffen hat / © Efrem Lukatsky/AP (dpa)
Ukraine, Kiew: Rettungskräfte und Freiwillige räumen die Trümmer auf und suchen nach Opfern, nachdem eine russische Rakete das Okhmatdyt-Kinderkrankenhaus getroffen hat / © Efrem Lukatsky/AP ( dpa )

Seelische und psychologische Hilfe für Kinder in der Ukraine wird nach Angaben der "Sternsinger" nach drei Jahren Krieg immer wichtiger. "Viele Kinder leiden nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch, haben Angstzustände und entwickeln Depressionen", sagt der Ukraine-Länderreferent des Kindermissionswerks, Klemens Büscher, am Donnerstag in Aachen. Am kommenden Montag jährt sich der Beginn der russischen Offensive in das Nachbarland zum dritten Mal.

"Die Sternsinger" haben nach eigenen Angaben seit Kriegsbeginn im Februar 2022 rund fünf Millionen Euro für Hilfsprojekte im Land zur Verfügung gestellt. Damit würden Notunterkünfte und Schutzräume sowie auch psychosoziale und humanitäre Hilfen organisiert.

 (dpa)

Viele Kinder hätten sich inzwischen an den Krieg gewöhnen müssen, warnt die ukrainische "Sternsinger"-Partnerin Olena Voichyk. Die Projektleiterin von Caritas-Spes berichtet vom Wunsch der Kinder und Jugendlichen nach Frieden. "Sie wünschen sich, dass der Krieg endet, dass keine Bomben mehr fallen, dass ihre Familien in Sicherheit sind und dass diejenigen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten, endlich zurückkehren können." Das Hilfsprojekt biete sichere Orte sowie Ferienlager an, in denen sich die Jungen und Mädchen vom Kriegsstress erholen können.

Christliche Kirchen in der Ukraine

Die kirchlichen Verhältnisse in der Ukraine sind komplex. Rund 70 Prozent der 45 Millionen Ukrainer bekennen sich zum orthodoxen Christentum. Sie gehören allerdings zwei verschiedenen Kirchen an: der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK) des Moskauer Patriarchats und der autokephalen (eigenständigen) Orthodoxen Kirche der Ukraine (OKU). Zudem gibt es eine römisch-katholische Minderheit mit rund einer Million Mitgliedern sowie die mit Rom verbundene (unierte) griechisch-katholische Kirche der Ukraine.

Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny (KNA)
Das Heilige Feuer aus Jerusalem am 18. April 2020 im Kiewer Höhlenkloster Petscherska Lawra, Hauptsitz der ukrainisch-orthodoxen Kirche Moskauer Patriarchats. / © Sergey Korovayny ( KNA )
Quelle:
KNA