Mariannhiller Missionare gründen neue Provinz mit deutschem Leiter

Internationalisierung des Ordens

Immer mehr Orden strukturieren sich neu. Nach Jesuiten und Dominikanern gründen nun auch die Mariannhiller in Deutschland, Österreich und der Schweiz eine neue Provinz. Damit machen sie einen Schritt mit Blick auf die Zukunft.

Ein Holzkreuz bei Sonnenaufgang / © Wirestock Images (shutterstock)
Ein Holzkreuz bei Sonnenaufgang / © Wirestock Images ( shutterstock )

Die Mariannhiller Missionare in Deutschland, Österreich und der Schweiz schließen sich zur neuen Provinz Mitteleuropa zusammen. Erster Provinzial wird laut Mitteilung der Gemeinschaft der bisherige deutsche Provinzial Christoph Eisentraut (64). Der Generalsuperior der weltweit tätigen Kongregation, Michael Maß, werde das Dekret zur Provinz-Gründung am 2. März in Würzburg unterzeichnen.

Aktuell gehören der neuen Mitteleuropäischen Provinz 46 Mitbrüder an, darunter zwölf afrikanischer Herkunft. Die Internationalisierung des Ordens soll weiter vorangetrieben werden, so die Gemeinschaft. Im Gegensatz zu Europa verzeichne man in Afrika großes Wachstum.

Orden legen Strukturen zusammen

Mit der Zusammenlegung ihrer Ordensprovinz folgen die Mariannhiller einem Trend: So legten beispielsweise die Jesuiten 2021 einige ihrer Provinzen zur Provinz Zentraleuropa zusammen. 2024 legten auch die Dominikaner die rund 140 Dominikaner in Deutschland, Österreich und Ungarn zu einer neuen gemeinsamen Ordensprovinz zusammen.

Die Missionare haben ihren Ursprung im Trappistenkloster Mariannhill in Südafrika, das der gebürtige Vorarlberger Franz Pfanner (1825-1909) Ende des 19. Jahrhunderts gründete. 1885 wurde er der erste Abt von Mariannhill. 1909 trennte der Apostolische Stuhl das Kloster vom Trappistenorden und ebnete so den Weg für die Umwandlung Mariannhills in eine neue und unabhängige missionarische Gemeinschaft: die Kongregation der Missionare von Mariannhill.

Katholische Orden in Deutschland

Zur Deutschen Ordensoberkonferenz (DOK) mit Sitz in Bonn gehören heute nach eigenen Angaben rund 400 Obere. Sie vertreten 17.000 Ordensleute. Darunter sind etwa 300 Frauengemeinschaften mit rund 13.500 Mitgliedern, die in 1.144 klösterlichen Niederlassungen leben.

 Ordensfrau im Weinberg
 / © Julia Steinbrecht (KNA)
Ordensfrau im Weinberg / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA