Es sei nötig, um Schäden am Gewölbe der größten protestantischen Kirche in Deutschland zu analysieren und zu beheben, sagte der Ulmer Dekan Torsten Krannich in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Im Frühjahr 2023 war ein Brocken aus dem Verputz der Decke in die Kirche gestürzt, seitdem sind einzelne Teile des Münsters für Besucher gesperrt. Es sei davon auszugehen, dass das Münster zum Einbau des gigantischen Gerüsts eine Woche lang komplett geschlossen werden müsse, sagte Krannich.
Einsatz von Hebebühnen nicht möglich
Die Arbeiten können Krannich zufolge wegen der Dimensionen des Münsters nicht punktuell mit einzelnen Hebebühnen durchgeführt werden. Denn die große Schwankung von Hebebühnen in der nötigen Höhe von 42 Metern verhindere eine – auch kleinteilige – Sanierungsarbeit des Gewölbes. Außerdem würden Hebebühnen durch ihre geringe Fläche einen zu großen Druck auf den häufig unterkellerten Kirchenboden entwickeln, der deshalb einbrechen könnte.
In einem ersten Schritt wird eine genaue Bestandsaufnahme des baulichen Zustands des Gewölbes vorgenommen, um Schadstellen und auch zukünftige bauliche Risikofaktoren zu finden, wie Dekan Krannich erläuterte. In einem zweiten Schritt sollen die Schäden ausgebessert und das Mauerwerk umfassend saniert werden. Erst nach der genauen Begutachtung ließe sich abschätzen, wie lange die Baumaßnahmen dauern und was sie kosten.
Sicherheit der Besucher nicht gefährdet
Die Sicherheit der Besucher des Münsters sei durch die Baumaßnahmen nicht gefährdet, betonte Krannich. Auch die gewohnten kirchlichen Aktivitäten im Münster würden nicht eingeschränkt, die Gottesdienste könnten unter dem Gerüst stattfinden. Jährlich besuchen rund eine Million Menschen das Münster.