Deutscher Jesuit Profittlich vom Vatikan als Märtyrer anerkannt

In sowjetischer Gefangenschaft erschossen

Ein wichtiger Schritt zur Seligsprechung des deutschen Jesuiten Eduard Profittlich: Das Martyrium des aus dem Bistum Trier stammenden estnischen Erzbischofs wurde vom Papst anerkannt, wie der Vatikan bekanntgab.

Erzbischof Eduard Profittlich (KNA)
Erzbischof Eduard Profittlich / ( KNA )

Der Seligsprechungsprozess für den als Märtyrer in sowjetischer Gefangenschaft gestorbenen Profittlich läuft seit 2003.

Profittlich wurde 1890 in Birresdorf geboren, heute ein Teil der verbandsfreien Gemeinde Grafschaft im rheinland-pfälzischen Landkreis Ahrweiler. Er war ab 1930 zunächst Gemeindepfarrer in Tallin und leitete ab Mai 1931 als Apostolischer Administrator die katholische Kirche in Estland, das 1940 von der Sowjetunion annektiert wurde.1936 wurde er in Tallinn zum Bischof geweiht und erhielt den Titel eines Erzbischofs.

Tod im russischen Gefängnis

Der Jesuit wurde 1941 verhaftet und im russischen Kirov zum Tod durch Erschießung verurteilt. Am 22. Februar 1942 starb er im Gefängnis, bevor das Urteil vollstreckt werden konnte.

Was ist ein Märtyrer?

Der Begriff Märtyrer heißt übersetzt Zeuge. Die Christen der ersten Generationen legten, nachdem sie den Glauben angenommen hatten, Zeugnis von Jesus Christus ab, zunächst durch Worte und in der Verkündigung, durch die Unterweisung und in der Predigt. In der Mitte des 2. Jahrhunderts, als Christen wegen ihrer Zeugenschaft im römischen Reich verfolgt wurden, wurde der Begriff Märtyrer genauer gefasst. Alle wegen ihres Glaubens hingerichteten Christen hießen nun Märtyrer.

Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)
Die Seelen der Märtyrer / © Illustration aus den Beatus-Apokalypsen des Meisters Pedro (8. Jhdt.)
Quelle:
KNA