DOMRADIO.DE: Die Museumsnacht Köln findet am Samstag, dem 2. November von 19 bis 2 Uhr nachts statt. Wie soll man dieses satte Programm in sieben Stunden schaffen?
Margarita Kotlyarenko (Pressereferat Museumsnacht Köln): Ja, das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, dass das nicht das Ziel ist. Wir empfehlen sich drei bis sechs Stationen rauszusuchen. Die Nacht soll ja nicht in Stress ausarten, sondern eben eine eindrucksvolle und schöne Nacht für jeden werden. Deshalb bewusst Stationen raussuchen und immer zeitliche Puffer einbauen. So kann man bei Stationen, die einem doch besser gefallen, länger bleiben. Das sollte das Ziel der Nacht sein.
DOMRADIO.DE: 25 Jahre Kölner Museumsnacht. Warum kommt dieses Kunst und Kulturangebot in Köln so gut an?
Kotlyarenko: Köln bietet das ganze Jahr über ein sehr breites und vielfältiges Kulturprogramm. Diese Nacht ist etwas besonders, weil die Kunstorte mehr im Rampenlicht stehen. Die Menschen freuen sich darauf Sachen zu sehen, die man sonst nicht in den Museen sehen kann. Außerdem bieten wir zusätzlich noch ein Rahmenprogramm. Diese Kombination ist ein Publikumsmagnet. Das es dann auch noch nachts stattfindet, bringt zusätzlich Charme in die Sache. Das ist auch noch mal sehr besonders.
DOMRADIO.DE: In diesem Jubiläumsjahr gibt es fünf neue Stationen. Was ist neu?
Kotlyarenko: Zum Beispiel die Kirche des Heiligen Johannes XXIII. Das ist eine architektonisch besondere Kirche. In der Museumsnacht gibt es dort eine interaktive Lichtinstallation. Dann haben wir noch das Radio 674 FM. Dort gibt es in der Museumsnacht eine Ausstellung zum Thema Esoterik und Gewalt zur Frage, wie das Miteinander in Verbindung steht. Dann gibt es noch das House of Bates, ein Pop-Up-Museum. Dort befinden sich 25 professionell ausgeleuchtete Kulissen, vor denen man sich fotografieren lassen kann.
DOMRADIO.DE: Was sind die Highlights?
Kotlyarenko: Eine wirklich sehr schwierige Frage. Für mich persönlich das NS-Dokumentationszentrum. Dort finden mehrere Lesungen und viele spannende Ausstellungen statt. Die musikalische Lesung des Musikers Kurt Tallert, der auch unter dem Künstlernamen "Retrogott" bekannt ist, ist für mich interessant. Er hat dort sein schriftliches Debüt, wo er über das Leben seines Vaters als Halbjude berichtet, der im Nationalsozialismus verfolgt worden ist.
Dann gibt es im Rautenstrauch-Joest-Museum ein Improvisationstheater für Erwachsene. Das wird wie ein Spielplatz für Erwachsene. Dort kann man als Besucher das Theaterstück steuern, indem man eigenen Input gibt. Für die Hungrigen gibt es wie immer unser Street-Food-Markt am Schokoladenmuseum.
DOMRADIO.DE: Gibt es auch nach zwei Uhr noch Programm?
Kotlyarenko: Wir haben wieder zwei Aftershowparties. Die eine im Wallraf-Richartz-Museum: Dort laufen Afrobeats und Dancehall von DJ Densen und DJ Eve Tchari. Die zweite im Kulturbunker in Mülheim mit Elektro oder Techno Musik durch das TIBA Kollektiv und Franca.
DOMRADIO.DE: Wie kommt man an die Tickets für die Museumsnacht?
Kotlyarenko: An die Tickets kommt man bei uns über die Website oder bei unserem Ticketing Partner rausgegangen. Man kann aber auch an der Theaterkasse am Neumarkt Tickets erwerben. Grundsätzlich bekommt man einen Code auf sein Handy und mit diesem Code kann man in der Museumsnacht ein Bändchen abholen.
Das Interview führte Carsten Döpp.