Parolin verurteilt Angriff auf Israel in Palästina Botschaft

Wichtige Rolle des Staates Palästina

Der Chefdiplomat des Papstes, Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, hat die Botschaft Palästinas beim Vatikan aufgesucht. Dort verurteilte er den terroristischen Angriff der Hamas auf Israel und äußerte dort seine Sorgen um die Lage.

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Bei dem Besuch in der Palästinenser Vertretung unterstrich Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin seine Sorge um die Geiseln sowie um die humanitäre Lage im Gazastreifen zum Ausdruck gebracht. Das teilte das vatikanische Staatssekretariat am Dienstag auf X mit.

Parolin habe auch über die wichtige Rolle des Staates Palästina gesprochen, hieß es. Der Kardinal hatte schon zuvor eine Zwei-Staaten-Lösung für Israel und Palästina gefordert. Ein Foto zeigt ihn neben Botschafter Issa Kassissieh.

Solidarität beim Treffen mit Israel

Vergangenen Freitag hatte Parolin überraschend Israels Botschafter am Heiligen Stuhl, Raphael Schutz, besucht. Dabei drückte er laut Staatssekretariat seine Solidarität und spirituelle Nähe aus.

Der Vatikan erkennt Palästina seit Anfang 2016 als Staat an. Damals trat ein Grundlagenvertrag zwischen dem Heiligen Stuhl und Palästina in Kraft. Das 32 Artikel umfassende Dokument regelt das Verhältnis zwischen der katholischen Kirche und den staatlichen Behörden in den Palästinensergebieten, wo auch viele arabisch sprechende katholische Christen leben. Israel kritisierte das Abkommen seinerzeit als übereilt und einseitig.

Der Vatikan und der Nahost-Konflikt: eine Chronologie

Im Nahen Osten herrscht wieder Krieg. Auch der Vatikan ist seit über 100 Jahren auf diesem heiklen diplomatischen Parkett unterwegs. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) nennt zentrale Wegmarken:

1904: Theodor Herzl versucht, den Vatikan für eine Heimstatt der Juden in Palästina zu gewinnen. Papst Pius X. entgegnet laut Herzls Notizen: "Wir können die Juden nicht abhalten, nach Jerusalem zu kommen; aber begünstigen können wir es niemals."

Papst Benedikt XVI. an der Klagemauer am 12. Mai 2009 in Jerusalem / © AVI OHAYON GPO (KNA)
Papst Benedikt XVI. an der Klagemauer am 12. Mai 2009 in Jerusalem / © AVI OHAYON GPO ( KNA )
Quelle:
KNA