Wochenkommentar: Der Chefredakteur kommentiert

Frieden ist unmöglich!?

Kurzer Faktencheck: Das fünfte Gebot fordert "Du sollst nicht töten!" – Bibelexperten schwächen die Radikalität ab und erklären – eigentlich sie gemeint "Du sollst nicht morden!" Aber Jesus selber legt das Gebot noch strenger aus: "Schon wer seinen Bruder zürne – sei schuldig (Mt 5,22). So schuldig, als wenn er seinen Bruder umgebracht habe. Im Neuen
Testament 1. Johannesbrief ist klar formuliert: Wer seinen Bruder hasst – ist ein Mörder (1. Joh 3,15). Zugegeben – das ist radikal. Aber die Botschaft Jesus ist wahnsinnig radikal – er wurde dafür am Ende ans Kreuz geschlagen.

Aber es gibt doch das Argument der Notwehr. Die Lehre vom gerechten Krieg. Vom berechtigten Tyrannenmord. Gibt es alles – Jesus aber spricht davon nicht: Als Petrus ihn, den ungerecht Verfolgten verteidigen will, forderte Jesus von Petrus: "Steck Dein Schwert in die Scheide! Wer zum Schwert greift, soll durch das Schwert umkommen!" (Mt 26,52).

In der Ukraine töten – morden auch Christen. Viel tausendfach. Es wird vergewaltigt – verletzt – geklaut – geplündert – zerstört – und immer wieder gelogen. Es ist Krieg. Nicht nur seit einem Jahr in der Ukraine – sondern an so vielen Stellen auf unserer Welt. Die Botschaft Jesus aber ist und bleibt klar: Frieden ist möglich! Alles Morden und Hassen muss endlich ein Ende haben. Wie wäre es, wenn wenigstens wir Christen Jesus Christus und seiner Friedensbotschaft glauben und leben würden?

Ingo Brüggenjürgen

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