Morgenimpuls mit Schwester Katharina

Gott will, dass wir glücklich werden!

Vor einigen Tagen, bei einem wunderschönen gemeinsamen Abend mit Chorkolleginnen, kamen wir untereinander auf unsere Lebensgeschichten zu sprechen und damit auch auf die vielen Trennungsgeschichten.

Berichte von Trennungen der Eltern mit gutem und nicht so gutem Ausgang, von Schmerz und Wut und Zorn, aber auch dem Gefühl, dass es gut so war. Geschichten über eigene Scheidungen und Trennungen und den Leiden der Kinder, der verlassenen Elternteile, der Gesamtfamilie. Der Not, dass ja die Scheidung einer kirchlich geschlossenen Ehe zwar geht, aber nicht gut ist und Folgen hat, wenn man wieder heiraten möchte. Und so weiter.

Ich hatte lange zugehört und aus eigenem Familienerleben genug Episoden im Hinterkopf und Fragen und Zweifel. Und dann die Frage an mich: "Wie siehst Du das eigentlich?"

Zunächst habe ich ein wenig ausgeholt und erzählt, dass die christliche Eheschließung, die wir heute kennen, erst zwischen dem 12. und 14. Jahrhundert so entstanden ist, die Festlegung der Eheschließung als eins der sieben Sakrament, dass Wissen, das noch bis in den Anfang des 20. Jahrhunderts "bis das der Tod euch scheidet" im Durchschnitt 12 Jahre bedeutete und Silberhochzeiten die absolute Ausnahme waren. Und dass die Regulierung der Ehe immer auch zum Schutz der Frauen wichtig wurde, die sonst oft keinen Schutz, keinen Verdienst, keine eigene Zukunft haben konnten.

Ich kenne viele Eheleute, die sich ihr gesamtes langes Leben lang gemeinsam durch Höhen und Tiefen gekämpft haben und immer zusammengeblieben sind.

Aber ich kenne auch zu viele, bei denen das immer nur schrecklich und schwierig war und in Verbitterung geendet hat. Und dann habe ich meine heutige Überzeugung erklärt: "Ich weiß und ich glaube, dass Gott der Gott der Liebe ist. Und ich glaube nicht dass Gott wollen kann, dass Menschen in einer zerrütteten Ehe zusammen bleiben und die gesamte Familie unglücklich wird. Gott will, dass alle seine Geschöpfe glücklich werden. Und das hat auch manchmal die Konsequenz, dass Eheleute sich trennen müssen, um leben zu können,"

Danach kommt das Gespräch so richtig in Fahrt und ich habe sehr gespürt, wie erleichtert viele waren, dass ich diese Äußerung gemacht hatte, dass Gott die Liebe ist und er will, dass wir in seiner Liebe und in der Liebe untereinander glücklich werden.

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