18.09.2022 | 10:00 - 12:00 | Gottesdienst

Kapitelsamt zur Eröffnung der Dreikönigswallfahrt

"Gottes Stern, leuchte uns"

Der Stern von Bethlehem in einer Darstellung auf dem Vierungsturm des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti (DR)
Der Stern von Bethlehem in einer Darstellung auf dem Vierungsturm des Kölner Domes / © Beatrice Tomasetti ( DR )

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DOMRADIO.DE überträgt das Kapitelsamt zur Eröffnung der Dreikönigswallfahrt 2022 mit Domdechant Robert Kleine. Aus Anlass des 700. Jahrestages der Weihe des Gotischen Chores wird die Wallfahrt in diesem Jahr verlängert.

Dreikönigswallfahrt 2020 / © Hildegard Mathies (Katholisches Stadtdekanat Köln)

Die Dreikönigswallfahrt dauert bis zum 27. September, dem Kirchweihtag des Domes. In Heiligen Messen, Andachten und zahlreichen Gottesdienstangeboten lädt das Domkapitel während der Wallfahrt alle Besucherinnen und Besucher ein, in der Nachfolge der Heiligen Drei Könige die Spuren Gottes im eigenen Leben zu entdecken.

Neues Reliquiar für den Kölner Dom

Bei der Messe am Sonntag wird ein neues Reliquiar für den Kölner Dom vorgestellt, das zukünftig im Chorumgang des Domes zu sehen und berührbar ist.  

Bereits seit Jahrhunderten pilgern Besucherinnen und Besucher des Domes zum Dreikönigenschrein, der zwischen 1190 und 1225 von Nikolaus von Verdun gefertigt wurde. Um ihn vor einem direkten Zugriff zu schützen, ist der Schrein von einer Vitrine umgeben, die zuletzt 2004 durch eine moderne, von Ingrid Bussenius gestaltete Glaseinfassung ersetzt worden ist. So unumgänglich diese Schutzmaßnahme ist, so sehr verhindert sie naturgemäß den direkten Kontakt der Gläubigen mit den Heiligen Drei Königen.

Von beiden Seiten berührbar

Mit einem Gestaltungswettbewerb hat das Metropolitankapitel der häufig formulierten Bitte Rechnung getragen, im Chorumgang des Domes einen Ort zu schaffen, an dem die Besucherinnen und Besucher des Domes den Heiligen Drei Königen unmittelbar, auf Augenhöhe und durch eine haptische Erfahrung begegnen können. Aus verschiedenen künstlerischen Entwürfen für ein Reliquiar, das am Eisengitter zwischen dem Binnenchor des Domes und dem Chorumgang befestigt werden und von beiden Seiten aus berührbar sein kann, hat eine fachkundig besetzte Jury den Gestaltungsvorschlag der Nürnberger Silberschmiedin Juliane Schölß ausgewählt.

Dreikönigsschrein im Kölner Dom / © olgagorovenko (shutterstock)
Dreikönigsschrein im Kölner Dom / © olgagorovenko ( shutterstock )

Das neue Reliquiar aus Messing trägt die Form eines Ikosaeders – eines Körpers, der von 20 gleichseitigen Dreiecken gebildet wird. Die ausgeglichene Form des Ikosaeders und sein geometrisches Gerüst lassen verschiedene Betrachtungsweisen entdecken, laden zum Verweilen und Anschauen ein. Die gleichseitigen Dreiecke greifen die Zahl Drei auf, die auf die Heiligen Drei Könige und ihre drei Gaben Bezug nimmt. Je nach Blickwinkel erkennt man einen Stern, der sich aus fünf gleichseitigen Dreiecken und einem Fünfeck ergibt.

Reliquienpartikel aus dem Dreikönigsschrein

Drei applizierte Kronen, die am Ikosaeder auf der Chorumgangsseite und auf der Binnenchorseite auf je einem Dreieck zu sehen und zu berühren sind, weisen zusätzlich auf die Heiligen Drei Könige hin. Die Kronen sind dem Kölner Wappen stilisiert entnommen. Mit seiner feuervergoldeten Oberfläche spielt das neue Reliquiar auf den Dreikönigenschrein an, ohne ihm Konkurrenz zu machen. Im Inneren des Reliquiars ruhen drei aus diesem Schrein entnommene Reliquienpartikel in einer kleinen silbernen Dose, welche die Initialen 20*C + M+ B + 22 trägt.

Domdechant Msgr. Robert Kleine hat biografisch bedingt eine enge Beziehung zu den Heiligen Drei Königen. / © Beatrice Tomasetti (DR)
Domdechant Msgr. Robert Kleine hat biografisch bedingt eine enge Beziehung zu den Heiligen Drei Königen. / © Beatrice Tomasetti ( DR )

"Wir sind sehr dankbar, dass die Künstlerin Juliane Schölß so eine einladende, subtile und wertige Arbeit für unseren Domchor geschaffen hat“, sagt Domdechant Msgr. Robert Kleine. "Die intensive Farbigkeit und die raffinierte Form des neuen Reliquiars erinnern tatsächlich an einen leuchtenden Stern – und schaffen eine lichtvolle Verbindung zum Schrein. Im Gegensatz zu diesem wird das neue Reliquiar künftig berührbar sein, und zwar sowohl für Besucherinnen und Besucher, die durch den Chorumgang gehen, als auch für Pilger, die den Schrein unterschreiten. So kann man als Besucherin und Besucher des Domes auf völlig neue, intensive Weise mit den Heiligen Drei Königen in Kontakt treten und ihnen nahe sein.“

Vorstellung in Eröffnungsmesse

Das neue Reliquiar wird am 18. September um 10 Uhr im Rahmen der Eröffnungsmesse der Dreikönigswallfahrt vorgestellt. Die musikalische Gestaltung liegt beim Mädchenchor am Kölner Dom unter der Leitung von Domkantor Oliver Sperling und Domorganist Winfried Bönig an der Orgel. Der Chor singt unter anderem die "Missa sine nomine" von Claudio Casciolini.

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